Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt jeden Sonntag um 15 Uhr und jeden Dienstag um 17.30 Uhr zum Rundgang durch die Ausstellung „Wichtiger als unser Leben“ ein. Die Ausstellung widmet sich dem Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos.
Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen riegelten die deutschen Besatzer*innen 1940 einen großen Teil Warschaus ab und verschleppten die jüdische Bevölkerung Warschaus und weiterer besetzter Gebiete dorthin. Um das Geschehen für die Mit- und Nachwelt zu dokumentieren, initiierte der Historiker Emanuel Ringelblum eine beispiellose Sammelaktion im Ghetto: das heute sogenannte Ringelblum-Archiv. Es war das gemeinschaftliche Projekt einer im Geheimen arbeitenden Gruppe von jüdischen Akademiker*innen, Schriftsteller*innen und Aktivist*innen, die sich Oneg Schabbat („Freude des Sabbat“) nannte.
Das Oneg Schabbat-Archiv ist ein einzigartiges und herausragendes Beispiel jüdischer Selbstbehauptung während der Shoah. Es ist ein Akt zivilen Widerstands und der erste Versuch, den von Deutschen initiierten Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas zeitgleich und unmittelbar zu dokumentieren und archivieren.
Die Teilnahme am Rundgang ist kostenlos, es ist keine Anmeldung erforderlich. Treffpunkt ist im Foyer des NS-Dokumentationszentrums. Infos zur Barrierefreiheit unter www.nsdoku.de/barrierfreiheit.