Deutschlands größtes kommunales Bildungsbauprogramm schreitet weiter voran: Das Baureferat kann heuer die Arbeiten für zahlreiche weitere Schul- und Kitabauprojekte abschließen. Einige der Objekte werden den Schüler*innen bereits zum Schuljahresbeginn zur Verfügung stehen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Ich freue mich sehr, dass es dem Baureferat auch dieses Jahr gelingt, viele Neu- und Erweiterungsbauten fertigzustellen und auch das von der Münchner Raumentwicklungsgesellschaft gebaute Gymnasium im Bildungscampus Riem seinen Betrieb aufnehmen kann. Die Stadt hat trotz Pandemie und Ukraine-Krieg den Ausbau und die Modernisierung unserer Bildungslandschaft und Sportstättenangebots fortgesetzt. Wir investieren somit mutig in die besten Voraussetzungen für die schulische Entwicklung der Münchner Kinder und werden diesen Weg im Rahmen der Münchner Schulbauprogramme weiter fortsetzen.“ Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Der Endspurt der Baumaßnahmen ist für alle Beteiligten immer wieder eine enorme Herausforderung. Die Abläufe rund um die Baustellen waren geprägt von den Auswirkungen der Pandemie und des Angriffskriegs gegen die Ukraine. So kam es immer wieder zu großen Verzögerungen bei Materiallieferungen. Umso mehr dürfen die Projektverantwortlichen und die ausführenden Firmen stolz darauf sein, was sie gemeinsam geschafft haben. Ein besonders eindrucksvolles Projekt war die vier Jahre dauernde Generalsanierung und Erweiterung des Oskar-von-Miller- und des Maximiliansgymnasiums. Mit viel Umsicht, Kreativität und Geschick konnten wir hier Denkmalschutz und den sich ausweitenden Schulbedarf in architektonisch sehenswerter Weise in Einklang bringen.“
Stadtschulrat Florian Kraus: „Das Fundament der Bildungsgerechtigkeit in der wachsenden Metropole München ist der Schul- und Kitabau. Mit den jetzt anstehenden Inbetriebnahmen können wir wieder mehreren Tausend Kindern zukunftsfähige Schulgebäude und Kindertageseinrichtungen für die ganztägige Bildung und Betreuung zur Verfügung stellen. Das Münchner Lernhauskonzept, das wir auch an den neu gebauten weiterführenden Schulen wie dem Städtischen-Thomas-Mann-Gymnasium umsetzen, bietet dafür die idealen Voraussetzungen. Und dies alles trotz der enormen Herausforderungen, die wir im Referat für Bildung und Sport gemeinsam mit dem Baureferat in den letzten Monaten zu bewältigen hatten. Ich bedanke mich bei allen Kolleg*innen für ihren unermüdlichen Einsatz.“
Fertigstellungen vor Schuljahresbeginn
Die neue Grundschule an der Aidenbachstraße, die Grund- und nun auch Mittelschule am Strehleranger sowie der Pavillon für die Grundschule Königswieser Straße sind fertiggestellt und werden trotz enger zeitlicher Abläufe sowie vereinzelter Einschränkungen bei der Schule am Strehleranger den Betrieb zum Schuljahresbeginn 2023/24 aufnehmen.
Die Schulen sind alle nach dem Münchner Lernhauskonzept des Referats für Bildung und Sport gestaltet. Sie bieten Platz für 22 Grundschulzüge und drei Mittelschulzüge. Insgesamt sind das im Grundschulbereich etwa 88 Klassen für bis zu 2.500 Schüler*innen. Daneben werden an den Schulstandorten 13 neue Sporthalleneinheiten, die zeitgleich oder etwas zeitversetzt fertiggestellt werden, sowie zirca 460 Betreuungsplätze in 24 Kitagruppen realisiert. In der Grundschule an der Aidenbachstraße wurden zusätzlich Räumlichkeiten für die städtische Sing- und Musikschule, die Münchner Volkshochschule sowie Musikproberäume geschaffen. An der Weißenseestraße wurde ein Schulpavillon fertiggestellt. Er dient als Interimsquartier für Schulklassen, Hort- und Kindergartengruppen im Vorgriff auf den Neubau der siebenzügigen Grundschule mit Mensa, Dreifach-Sporthalle, Haus für Kinder und Kindertageszentrum.
Nach dem Maximiliansgymnasium, das bereits 2022 seinen Betrieb am generalsanierten und erweiterten Standort in Schwabing aufgenommen hat, kann nun auch das Oskar-von-Miller-Gymnasium zum Schuljahresbeginn 2023 dort seine Räume beziehen. Die Schüler*innen des Oskar-von-Miller-Gymnasiums kehren damit von der Interimsunterkunft an der Ungerer-/Domagkstraße in das Stammgebäude der Schule zurück. Mit der Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes und dem Erweiterungsbau werden in beiden Gymnasien durch den Ausbau des Dach- und des Souterrainbereichs zusätzlich insgesamt 20 Klassenräume gewonnen. Außerdem werden zwei Sporthallen sowie jeweils eine Aula mit Mensa in der historischen Turnhalle als Versammlungsstätte geschaffen. Im neuen Erweiterungsbau sind zusätzliche Fachlehrsäle entstanden. Das städtische Thomas-Mann-Gymnasium zieht von seinem alten Standort an der Drygalski-Allee in den Neubau an der Gmunder Straße. Für das Rupprecht-Gymnasium hat das Baureferat im ersten Bauabschnitt einen Erweiterungsbau mit drei Zügen für die Erweiterung auf G9 errichtet. In den folgenden beiden Bauabschnitten werden an dem Standort noch ein weiterer Erweiterungsbau, die Generalinstandsetzung des Bestandsgebäudes und der Bau einer Dreifach-Sporthalle realisiert.
Im Bereich Kita-Bau gehen die zwei neuen Kindertagesstätten an der Gräfelfingerstraße und an der Blumenauerstraße in Betrieb.
Weitere Fertigstellungen bis Jahresende
Noch im Jahr 2023 werden weitere Schulbaustellen abgeschlossen. Die Grundschule am Karl-Marx-Ring startet das Schuljahr noch in ihrem alten Bestandsgebäude und wird später in ihren Neubau umziehen. Der Neubau einer Dreifach-Sporthalle der Grund- und Mittelschule Bernaysstraße wird voraussichtlich zum Ende des Jahres realisiert. Ebenso baulich fertiggestellt wird die Grundschule im Stadtquartier Neufreimann (ehemalige Bayernkaserne Süd). Ihren Betrieb startet diese mit der Auslagerung der Förderschule Rotwiesenstraße in das Schulgebäude zum Schuljahr 2024/25, wenn die benachbarten lärmintensiven Baustellen abgeschlossen sind. Außerdem werden die neuen Häuser für Kinder Theodor-Fischer-Straße, Albert-Camus-Straße, Frundsbergstraße und Kreuzerweg mit insgesamt 396 Betreuungsplätzen in 20 Gruppen in diesem Jahr fertiggestellt.
Die Münchner Schul- und Kitabauoffensive
Innerstädtische Lagen erfordern so gut wie immer eine kompakte, häufig gestapelte Bauweise und einen geschickten Umgang mit knapp bemes- senen Flächen und engen Grundstückgrenzen. Immer häufiger werden Dächer auch zu Sport- und Pausenflächen. Weitere Anforderungen wie Baum- und Lärmschutz kommen hinzu. Trotz der Größe der Schulen wird durch die baulich gut organisierte innere Gebäudestruktur und die in sich abgeschlossenen Lernhäuser eine schüler*innenfreundliche Atmosphäre geschaffen. Außerdem entstehen attraktive Pausenhof-, Spiel- und Aufenthaltsbereiche, die durch Baumpflanzungen und vielfältige Grünbereiche geprägt sind.
Besonderes Augenmerk legt das Baureferat auf die Umsetzung des
Schwammstadtprinzips sowie die Energieeffizienz. Auf allen Neubauten wurden Dachbegrünungen und Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von circa 800 kWp errichtet. Damit können jährlich circa 600 Tonnen CO₂ eingespart werden. Aufgrund ihrer energieeffizienten Gebäudehülle und dem Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung unterschreiten alle Neubauten die gesetzlichen Mindestanforderungen im Mittel um knapp 40 Prozent.
Einen besonderen Beitrag zur Gestaltung leistet QUIVID, das Kunst-am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München. So schuf der Künstler Albert Hien beispielsweise ein Kunstwerk im Turm des Oskar-von-Miller-Gymnasiums. Die Installation bespielt den mehrgeschossigen Hohlraum im Turm, den die Schüler*innen mittels einer großzügigen Wendeltreppe auf ihrem Weg zu den neuen Klassenräumen im Dachgeschoss täglich queren. Zwei übereinanderliegende Schriftbänder aus leuchtenden Neon- und transparenten Glasbuchstaben zeigen lateinische Sentenzen zum Thema Zeit. Die Schriftbänder fließen an der Außenseite der Treppenbrüstung von oben nach unten herab. Eine komplexe, programmierte Partitur lässt die Buchstaben der Bänder in unterschiedlicher Schreibgeschwindigkeit, Leuchtdauer und farblicher Komposition erscheinen.
Achtung Redaktionen: Aktuelle Fotos von ausgewählten, bereits fertiggestellten Projekten im Schul- und Kitabau gibt es bei der Pressestelle des Baureferats unter presse.bau@muenchen.de.