Am morgigen Samstag, 16. September, jährt sich der Tod von Jina Mahsa Amini zum ersten Mal. Die 22-jährige iranische Kurdin starb im Zusammenhang mit ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines angeblich nicht richtig getragenen Kopftuchs. Ihr Tod führte im Iran zu den schwersten Unruhen seit Jahrzehnten. Bei diesen Protesten spielten die Frauen eine zuvor nie da gewesene Führungsrolle. „Frau, Leben, Freiheit!“ war der zentrale Slogan der Demonstrationen.
Auch in München hat der Tod von Jina Mahsa Amini großes Entsetzen ausgelöst und es gab zahlreiche Solidaritätsbekundungen für den Kampf der iranischen Frauen um Freiheit und Gleichberechtigung. So hat sich der Stadtrat am 30. November 2022 einstimmig an die Seite der Protestierenden im Iran gestellt und sich solidarisch erklärt mit jenen, die für die Einhaltung der Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Demokratie auf die Straße gehen. Im Rahmen des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen (25. November) gab es im Rathaus eine Solidaritäts- und Protestaktion aller wichtigen Münchner Frauenverbände für die iranischen Frauen. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Jina Mahsa Amini ist nicht vergessen, auch wenn die Proteste im Iran gewaltsam niedergeschlagen wurden. Sie steht als trauriges Symbol für die Unterdrückung der Frauen im Iran und es ist unsere Aufgabe, daran zu erinnern und Solidarität zu zeigen. Das werden wir auch dieses Jahr am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wiederholen. Als symbolisches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und für Gleichberechtigung werden an diesem Tag im Zentrum von München 13 Fahnen mit dem Motto ,Gleichberechtigung schützt vor Gewalt‘ hängen.“ Nicht nur im Iran, weltweit ist Gewalt gegen Frauen die häufigste Menschenrechtsverletzung. Allein in Deutschland erlebt jede vierte Frau Gewalt durch den aktuellen oder früheren Beziehungspartner, 58 Prozent der Frauen in Deutschland erleiden sexuelle Belästigung, 70 Prozent der Frauen werden im Rahmen des Umgangsrechtes der Kinder erneut vom Expartner misshandelt.
Die Stadt München hat sich mit einem eigenen Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt und der Kampagne „Gleichberechtigung schützt vor Gewalt“ dem Thema sehr intensiv angenommen. Ausführliche Informationen dazu unter gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de.