Wie viel gibt die Stadtspitze für Stylisten, Fotografen und Co. aus?
Anfrage Stadträte Dirk Höpner und Tobias Ruff (Fraktion ÖDP/München- Liste) vom 3.8.2023
Antwort Oberbürgermeister Dieter Reiter:
Zu Ihrer Anfrage „Wie viel gibt die Stadtspitze für Stylisten, Fotografen und Co. aus?“ vom 3.8.2023 kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Wie viel Geld wurde seit 2008 Jahren für Fotos der Stadtspitze (Oberbürgermeister, 2. und 3. Bürgermeisterinnen) aufgewendet? Bitte um Darstellung nach jeweilig amtierender Person.
Frage 2:
Wurden über das Personal der Pressestelle hinaus auch private Fotoagenturen von der Stadt für derartige Aufgaben bezahlt?
Antwort zu Frage 1 und 2:
Fotoaufträge werden in aller Regel vom Fotografen des Presse- und Informationsamts übernommen. Sofern dies aufgrund von Terminüberschneidungen, Abwesenheiten o.ä. nicht möglich ist, werden im Einzelfall freie Fotograf*innen beauftragt. Dies gilt vor allem für Veranstaltungen wie Ehrungen und Preisverleihungen, bei denen die Teilnehmer*innen auch ein Foto ihrer Auszeichnung erhalten. Mit dem Honorar der beauftragten Fotograf*innen ist auch eine Nutzung der Motive im Rahmen der städtischen Öffentlichkeitsarbeit abgegolten. Darüber hinaus werden vereinzelt auch für den Abdruck in städtischen Veröffentlichungen, wie z.B. dem Jahresbericht, Nutzungsrechte bestimmter Motive erworben, wenn das Thema nicht aus der städtischen Mediendatenbank bebildert werden kann. Buchungen werden in der Regel für zehn Jahre gespeichert, wenn keine gesetzliche Grundlage für eine weitere Datenvorhaltung vorliegt. Die Höhe der Kosten für Fotoaufträge des Presseamts belief sich für die Jahre 2012 bis 2019 auf durchschnittlich 1.825,70 Euro jährlich, wobei hier auch Materialkosten, etwa für Fotoabzüge, beinhaltet sind. In den nahezu veranstaltungsfreien Corona-Jahren 2020 und 2021 betrugen die Ausgaben für externe Fotobeauftragungen 41,16 bzw. 128,02 Euro, 2022 lagen sie mit 1.797,36 Euro wieder auf Vor-Pandemie-Niveau.
Die Beauftragung erfolgt jeweils für eine bestimmte Veranstaltung, unabhängig davon, wer von der Stadtspitze an der Veranstaltung teilnimmt. Eine Zuordnung der einzelnen Aufträge zu bestimmten Personen ließe sich deshalb nur manuell und damit mit einem unverhältnismäßig großen Aufwandvornehmen. Ich gehe aber davon aus, dass die Vergabepraxis der letzten zehn Jahre hinreichend belegt, dass hier mit Steuergeldern sehr verantwortungsbewusst umgegangen wird.
Gleiches gilt für Fotoaufträge, die von den Referaten im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit oder für Projekt-Dokumentationen vergeben werden. Auch hier werden die Aufträge – sofern sie nicht ohnehin vom Fotografen des Presse- und Informationsamts oder eigenen Mitarbeiter*innen übernommen werden – für eine bestimmte Veranstaltung bzw. Dokumentation vergeben, unabhängig davon, wer an der Veranstaltung teilnimmt.
Frage 3:
Stehen der Stadtspitze Stylisten, Visagisten und Imageberater zur Verfügung? Wenn ja, welche Beträge wurden hierfür von wem ausgegeben?
Frage 4:
Können darüber hinaus auch die Referent*innen Kosten für das Aufhübschen vor Fototerminen und öffentlichen Auftritten über den Stadtsäckel abrechnen?
Antwort zu Frage 3 und 4:
Es freut mich, wenn meine öffentlichen Auftritte und die entsprechenden Fotos bei der ÖDP/München Liste den Eindruck erwecken, dass ich von einem/einer oder mehreren Stylist*innen gestylt werde. Dies ist aber erfreulicherweise nicht nötig, daher kann ich sagen: Null Euro für gutes Aussehen des OB! Kein Cent aus dem Stadtsäckel oder auf Steuerzahlerkosten ganz allgemein!
Dasselbe gilt, ohne wirklich die genaue Differenzierung zwischen Stylisten und Visagistinnen erläutern zu können, auch für diese Bereiche. Auch hier: Null Euro auf Steuerzahlerkosten!
Und Imageberater beschäftige ich ebenfalls nicht. Ich muss und werde mein Image nicht von Dritten verändern lassen – es ist einfach authentisch, wenn man so Politik macht, wie man eben ist. Also auch hier: Kein Euro auf Steuerzahlerkosten!
Darüber hinaus gilt generell auch für die beiden Bürgermeisterinnen und die Referent*innen: Kein Euro aus dem Stadtsäckel für das – aus meiner Sicht hier ohnehin gar nicht erforderliche – „Aufhübschen vor Fototerminen und öffentlichen Auftritten“.