Wie „grün“ wird und bleibt der Radweg in der Lindwurmstraße?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Hans Hammer und Veronika Mirlach (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 27.6.2023
Antwort Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer:
Zunächst bitten wir, die aufgrund der erforderlichen verwaltungsinternen Abstimmungen eingetretene Fristüberschreitung zu entschuldigen.
In Ihrer schriftlichen Anfrage vom 27.6.2023 führen Sie Folgendes aus: „Künftig soll ein grün gefärbter Radweg durch die Lindwurmstraße führen. Aus den Presseberichten der letzten Woche (z.B. BILD München vom 19.6.2023) war zu entnehmen, dass diese Färbung nicht nur teuer (290.000 Euro für 510m am Maximiliansplatz), sondern aufgrund der schnellen Verfärbung auch wenig nachhaltig ist.“
Mit dem Beschluss des Mobilitätsreferates (Sitzungsvorlage Nr. 20-26/V 06921) vom 14.12.2022 hat die Vollversammlung des Stadtrates beschlossen, den Altstadt-Radlring vollflächig grün einzufärben. Die Entscheidung für eine vollflächige Einfärbung bezieht sich bisher allein auf den Altstadt-Radlring.
Im Vortrag zu o.g. Beschlussvorlage heißt es weiter, dass die Verwaltung der LHM anhand des Pilotprojektes Altstadt-Radlring erste Erfahrungen hinsichtlich bautechnischer sowie verkehrlicher Aspekte, Kosten und förderrechtlicher Auswirkungen sammelt. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird dem Stadtrat ein Vorschlag zur farblichen Gestaltung des Radvorrangnetzes vorgelegt.
Bei den bereits eingebauten Flächen am Maximiliansplatz handelt es sich nicht um eine oberflächige Beschichtung, sondern um einen komplett grün durchgefärbten Asphalt mit einer Stärke von ca. 3 cm. Die Farbe entspricht der Auswahl des Radentscheids München vom 8.9.2022.
Der neue Abschnitt des Altstadt-Radlrings entlang der Maximiliansanlagen wird von Radfahrenden intensiv angenommen und ist stark frequentiert. Die grüne Asphaltoberfläche unterliegt dem gleichen Schmutzeintrag (Staub, Reifenabrieb, weitere Umwelteinflüsse), so wie es auf allen Verkehrsoberflächen unvermeidlich ist. Durch die intensive Nutzung werden Feinstoffe festgefahren und können oberflächlich mit dem grünen Bindemittel im Asphalt verkleben. Die Grünfärbung des Asphalts bleibt jedoch erhalten.Ihre Fragen beantworten wir wie folgt:
Frage 1:
Was sind die Erfahrungen mit der Haltbarkeit der grünen Färbung der Radwege? Liegen der Stadtverwaltung Studien hierzu Analysen vor?
Antwort:
Beim besagten Abschnitt des vollflächig grün eingefärbten Altstadt-Radlrings handelt es sich um ein laufendes Pilotprojekt, mit dem Ziel, Erfahrungen hinsichtlich der am besten geeigneten bautechnischen Ausführung sowie der verkehrlichen Aspekte, Kosten und förderrechtlichen Auswirkungen zu erlangen. Abschließende Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Frage 2:
Wurde eine Materialstudie anlässlich der Verfärbung des nun mehr grauen als grünen Radwegs in der Maximilianstraße in Auftrag gegeben?
Antwort:
Bei der Verfärbung der Oberfläche handelt es sich um eine Verschmutzung des im Belag vorhandenen Bindemittels.
Frage 3:
Mit welchen Mehrkosten ist für die Grün-Färbung des neuen Radwegs im Vergleich zu Alternativen in der Lindwurmstraße zu rechnen?
Antwort:
Die Lindwurmstraße ist kein Teil des Altstadt-Radlrings und gemäß der aktuellen Beschlusslage nicht für eine vollflächige Grüneinfärbung vorgesehen.
Frage 4:
Soll in der Lindwurmstraße anderes Material zur Errichtung des grünen Radwegs als am Maximiliansplatz verwendet werden?
Antwort:
Wie Antwort zu Frage 3.
Frage 5:
Ist geplant, den „grünen“ Radweg am Maximiliansplatz zu sanieren und die grüne Beschichtung wieder herzustellen und was wären die Kosten hierfür?
Antwort:
Beim vollflächig grün eingefärbten Radweg am Maximiliansplatz handelt es sich um eine Bauweise in grün durchgefärbtem Asphalt, nicht um eine oberflächliche Grüneinfärbung. Der Radweg befindet sich seit Inbetriebnahme in einem uneingeschränkt verkehrssicheren Zustand. Eine Sanierung ist nicht geplant.