Der Mikrobiologe Professor Sebastian E. Winter von der Universität von Kalifornien, Davis, USA, ist für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet „Das Mikrobiom des Darms – von innovativer Funktionsanalyse zu Interventionen“ mit dem Pettenkofer-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand in einer Feierstunde im Rathaus statt. Der renommierte Pettenkofer-Preis wird jährlich von der Pettenkofer-Stiftung verliehen, die vom Sozialreferat verwaltet wird.
In seinem Vortrag beschrieb der Preisträger, wie pathogene Bakterien und die Bakterien der physiologischen Darm-Mikrobiota („normale Darmflora“) mit dem Wirtsorganismus und auch miteinander in Wechselwirkung treten und dabei wichtige Stoffwechselprodukte austauschen oder um diese in einen Wettbewerb treten. Winter hat mit seinen grundlegenden Arbeiten, die in eleganter Weise Methoden der Mikrobiologie, Genetik und Biochemie miteinander verbinden, wesentliche Beiträge zum Verständnis der Vorgänge innerhalb der Darm-Mikrobiota aufgeklärt. Aus seinen Forschungsarbeiten resultieren neue Ansätze für die Therapie und Vorbeugung von entzündlichen Darmerkrankungen.
Die Preisverleihung und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurden von der Firma Roche Diagnostics Deutschland GmbH gesponsert. Die Pettenkofer-Stiftung dient der Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und praktischen Hygiene und medizinischen Mikrobiologie und Virologie. Pettenkofers Name und sein Lebenswerk stehen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Max von Pettenkofer widmete sich insbesondere der Bekämpfung der Cholera-Seuche Ende des 19. Jahrhunderts. Auf sein Betreiben hin wurde die Münchner Kanalisation gebaut, ein zentraler Schlachthof angelegt und die Münchner Trinkwasserversorgung aus dem Mangfalltal geschaffen. Weitere Informationen zur Stiftungsverwaltung unter https://stadt.muenchen.de/infos/stiftungsverwaltung.html#id4/Pettenkofer-Stiftung.