Gedenkveranstaltung zum „Liverpool“-Brandanschlag
-
Rathaus Umschau 2 / 2023, veröffentlicht am 03.01.2023
In Erinnerung an den 39. Jahrestag des rechtsterroristischen Brandanschlages auf die Discothek „Liverpool“ findet am Samstag, 7. Januar, um 16 Uhr in der Schillerstraße 11a eine Gedenkveranstaltung für Corinna Tartarotti, die bei dem Anschlag tödlich verletzt wurde, sowie für alle Betroffenen der rechtsterroristischen Anschläge der „Gruppe Ludwig“ statt. Parallel zur Gedenkveranstaltung wird eine großflächige Fassadenprojektion eines Textes gezeigt. Kulturreferent Anton Biebl nimmt an dem Gedenken teil.
Am 7. Januar 1984 wurde im Nachtclub „Liverpool“ in der Schillerstraße 11a Corinna Tartarotti, eine 20-Jährige Münchnerin, bei dem rechtsterroristischen Brandanschlag tödlich verletzt. Sieben weitere Menschen erlitten dabei Verletzungen. Der Anschlag war Teil einer terroristischen Serie von Morden und Brandanschlägen der neofaschistischen „Gruppe Ludwig“ mit Schwerpunkt in Norditalien, die mindestens 15 Todesopfer forderte. Die Gedenkveranstaltung wird seit 2019 von der asam (Antisexistische Aktion München) und weiteren zivilgesellschaftlich Engagierten, wie dem Antifaschistischen Informations- und Dokumentationsarchiv (a.i.d.a), organisiert und gestaltet. Ihre Recherchen und Engagement waren entscheidend, um eine städtische Auseinandersetzung mit dem rechtsextremen Terroranschlag in München zu vertiefen. 2023 unterstützt das Kulturreferat München in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Demokratie die Aktiven erstmals mit einer Projektion bei der Organisation des Jahrestags. Kulturreferent Anton Biebl: „Ich danke den zivilgesellschaftlich Aktiven, diesen weitgehend verdrängten rechtsterroristischen Terroranschlag in das Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu holen. Spät, aber selbstkritisch und offen will die Stadt die eigenen Versäumnisse aufgreifen und dieses Engagement unterstützen. Wir sind dafür auf Hinterbliebene und Betroffene zugegangen und werden eine wissenschaftliche Aufarbeitung vertiefen. In diesem Jahr werden wir mit einer großflächigen Projektion an die Fassade der Schillerstraße 11a ein erstes Zeichen setzen. Ich danke den Pächtern und Anliegern für ihre Kooperation.“
Die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ist ohne Anmeldung und barrierefrei möglich. Weitere Infos zur Veranstaltung der Aktivist*innen unter https://asam.noblogs.org/post/2022/11/25/aufruf-gegen-das-vergessen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen zur städtisch organisierten Fassadenprojektion an stadtgeschichte@muenchen.de oder unter Telefon 23321647. (Siehe auch unter Terminhinweise)