Angesichts der drohenden Energieknappheit hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter die Stadtverwaltung im Juli 2022 beauftragt, kurzfristig wirksame Maßnahmen zur Energieeinsparung umzusetzen. Die daraufhin gegründete Projektgruppe Energiemangel unter Leitung des Baureferats hat daraufhin Möglichkeiten gesammelt, geprüft und umgesetzt, um bei der Stadtverwaltung Energie einzusparen und die Bundes- verordnungen zum Energiesparen einzuhalten. Unter anderem wurde die Raumtemperatur in den Büros auf maximal 19 Grad begrenzt und wenig genutzte Räume sowie Flure werden nicht mehr beheizt. Um die Heizenergie bestmöglich zu nutzen, wurden alle Heizungsanlagen einer gründlichen Wartung unterzogen. Zusätzlich wurde die Warmwassernutzung begrenzt und zu Beginn der Heizperiode alle städtischen Mitarbeiter*innen mit einer Informationskampagne für energiesparendes Verhalten sensibilisiert. Durch zahlreiche weitere durch die städtischen Referate und die Beteiligungsgesellschaften vorgeschlagenen Maßnahmen konnte etwa der Wärme- und Stromverbrauch signifikant gesenkt werden. So wurde auch die Nutzung von elektrischen Geräten reduziert und das Anstrahlen von Gebäuden und Baudenkmälern eingestellt.
Eine aktuell erhobene Zwischenbilanz hat ergeben, dass die durchgeführten Maßnahmen bereits nennenswerte Energieeinsparungen erbracht haben: Im Bereich Wärmeenergie konnten seit September in den rund 2.100 vom Baureferat betreuten städtischen Gebäuden 20,5 Gigawattstunden Energie im Vergleich zu den letzten Jahren eingespart werden – das entspricht dem Jahresverbrauch von 800 Vier-Personen-Haushalten. Der Stromverbrauch konnte im selben Zeitraum um 4,4 Gigawattstunden gesenkt werden, was dem Jahresverbrauch von 1.000 Vier-Personen-Haushalten entspricht.
Zusätzlich wird durch den Austausch von Gaskesselanlagen an drei Standorten ein jährlicher Gasverbrauch von bis zu 100 Vier-Personen-Haushalten durch Fernwärme oder regenerative Energien ersetzt. Weitere zwei Gaskesselanlagen sind aktuell in Prüfung für einen Austausch noch in diesem Jahr.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Wir alle sind aufgefordert, Energie einzusparen, um gut durch den Winter zu kommen. Die Zwischenbilanz, die die von mir eingesetzte Projektgruppe Energiemangel unter Federführung des Baureferats jetzt vorgelegt hat, kann sich sehen lassen. Mir ist es wichtig, dass die Stadtverwaltung hier mit gutem Beispiel vorangeht. Und mindestens ebenso wichtig ist mir, dass wir darüber hinaus – neben den Bundeshilfen – auch als Stadt mit einem eigenen Stromkostenzuschuss, einem Wärmefonds und einem Härtefallfonds all den Münchnerinnen und Münchnern unter die Arme greifen können, die die hohen Energiepreise selbst nicht mehr stemmen können.“
Das Baureferat wird die beschriebenen erfolgreichen Maßnahmen weiter umsetzen. In Absprache mit dem Oberbürgermeister sowie den städtischen Referaten und Beteiligungsgesellschaften werden zudem weitere Möglichkeiten gesucht, um noch mehr Energie einzusparen und so auch dem Ziel der klimaneutralen Stadtverwaltung bis zum Jahr 2030 näher zu kommen.