In Innenstädten – nicht nur in München – treffen eine Vielzahl an Funktionen aufeinander. Menschen leben, arbeiten und verbringen ihre Freizeit dort. Die Innenstädte sind Treff- und Anziehungspunkte für Bewohner*innen und Besucher*innen. Entsprechend vielfältig sind auch die Ansprüche an die Gestaltung und Nutzung des vorhandenen Raums. Das Mobilitätsreferat wurde deshalb vom Stadtrat beauftragt, ein Konzept für eine „Altstadt für alle“ zu erstellen. Das Ziel dabei ist es, den Kfz-Verkehr zu reduzieren, den Straßen- und Parkraum neu zu verteilen sowie den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten – ohne die Erreichbarkeit der Altstadt oder die Mobilität ihrer Bewohner*innen einzuschränken. Das Konzept soll den Grundstein für eine Neuordnung des Verkehrs im Herzen Münchens legen – für eine Altstadt, die für alle da ist. Gemäß dem Motto „Altstadt für alle“ sollten auch alle die Möglichkeit haben, sich im Zuge der Konzepterstellung einzubringen. Das Mobilitätsreferat hatte, neben Fachrunden zur Konzepterarbeitung mit den Gewerbetreibenden und Stakeholdern, deshalb die interessierte Öffentlichkeit zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung geladen. Rund 130 interessierte Bürger*innen waren der Einladung gefolgt und diskutierten im Großen Saal des Alten Rathauses über Mobilität der Zukunft und Möglichkeiten zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Münchner Altstadt. Nach der Begrüßung und der Vorstellung des Projekts folgte ein Impulsvortrag samt Podiumsdiskussion, bevor in zwei Workshops über den Status-Quo und die Zukunft der Münchner Altstadt gesprochen wurde. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Wir wollen eine Altstadt für alle, die sich verstärkt an Fußgänger*innen, Radelnden und dem Nahverkehr ausrichtet. Gute Aufenthaltsqualität schafft auch die besten Bedingungen für unsere Gastronomie und den Einzelhandel. Damit wird die Altstadt noch attraktiver, klimafester und lebendiger und zum echten Lebensraum. Ich freue mich auf den Beteiligungs- und Umgestaltungsprozess hin zu einer Altstadt für die Menschen, den wir jetzt angehen.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Das Interesse an der Veranstaltung freut uns. Es zeigt, wie viele Anforderungen es an diesen begrenzten, dicht besiedelten Raum gibt – aber eben auch, dass vielen Menschen die Zukunft der Münchner Altstadt am Herzen liegt. Ich bin sicher, dass wir mithilfe der Fachbüros ein Konzept erarbeiten können, das die Münchner Altstadt für die Zukunft wappnet, indem es den Menschen mehr und Asphalt, Hitze und abgestellten Autos weniger Raum gibt.“
Die Veranstaltung bildet den Auftakt einer umfassenden Beteiligung, die Runde Tische zu ausgewählten Themen und spezielle Workshops mit Stakeholdern vorsieht. Um die Bedürfnisse aller in einem breiten Meinungsspektrum abzubilden, soll außerdem eine „Resonanzgruppe“ installiert werden, die sich repräsentativ aus zufällig ausgewählten Bürger*innen zusammensetzt und während des Prozesses mehrmals zusammenkommt. Die nächsten Beteiligungsschritte finden Ende des Jahres statt, wenn die Auftragnehmer die Analyse abgeschlossen haben. Die nächste Veranstaltung für die allgemeine Öffentlichkeit findet im nächsten Frühjahr statt. Die „Altstadt für alle“ wird im Forschungsprojekt MoveRegioM vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert; das Konzept soll bis Ende 2024 vorliegen.