Die Streetwork in München feiert am Dienstag, 24. Oktober, ihr 50-jähriges Bestehen. Die Angebote der Streetwork richten sich vor allem an junge Menschen zwischen dem 14. und 27. Lebensjahr, die von Benachteiligung, Armut und Ausgrenzung bedroht sind und bisher mit anderen Hilfsangeboten nicht in Kontakt gekommen sind. Rund 40 Fachkräfte sind trägerübergreifend an 15 Streetwork-Standorten in den Münchner Stadtbezirken präsent.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Streetwork als mobile, aufsuchende Jugendarbeit ist für viele Jugendliche und junge Erwachsene in München eine unerlässliche Unterstützung auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Ich schätze und unterstütze dieses Angebot sehr, denn junge Menschen brauchen Ansprechpersonen auf Augenhöhe, wenn sie Hilfe und Orientierung suchen. Ich freue mich, dass wir 50 Jahre für junge Menschen da sind.“
Streetwork versteht sich an den Orten der jungen Menschen als Gast. Die begleitende, unterstützende Arbeit mit den jungen Menschen orientiert sich an deren Lebenswelt und beinhaltet eine akzeptierende und reflektierte parteiliche Haltung der Fachkräfte.
Das Münchner Jugendamt als stadteigener Streetwork-Anbieter ist in 18 Stadtbezirken aktiv. Im Verbund mit der städtischen Streetwork bieten ebenso drei freie Träger mobile und aufsuchende Angebote an: 2012 über- nahm die Arbeiterwohlfahrt das Fanprojekt, das sich an die Anhänger*innen der beiden großen Fußballvereine richtet. Seit 2016 bieten Condrobs und die Gesellschaft für Soziale Arbeit stadtteil- und zielgruppenbezogene Angebote an, wie zum Beispiel „Streetwork auf der Partymeile“. Stadtjugendamtsleiterin Esther Maffei: „Natürlich geht es auch darum, finanzielle Notlagen zu überbrücken, Schlafplätze zu organisieren, eine erste Anlaufstelle für medizinische Probleme zu bieten, zum Beispiel im Zusammenhang mit Drogensucht und Alkoholmissbrauch. Der Kern der Arbeit besteht jedoch darin, eine Beziehung aufzubauen und Vertrauen herzustellen.“
1973 begannen Streetworker*innen des Jugendamtes in München, junge Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihrer Lebenswelt aufzusuchen und mit ihnen in Beziehung zu treten. Als Modellprojekt ist Streetwork damals mit drei Sozialpädagog*innen in einem ehemaligen „Tante Emma-Laden“ auf der Schwanthalerhöhe gestartet, um der steigenden Jugendgewalt zu begegnen. Inzwischen ist die Streetwork in München zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Hilfsangebote im Sozialraum geworden.
Die Veranstaltung zum Jubiläum von 50 Jahren Streetwork in München findet am Dienstag, 24. Oktober, im Import Export statt. Bürgermeisterin Verena Dietl und Stadtjugendamtsleiterin Esther Maffei eröffnen die Feier mit Grußworten.
(Siehe auch unter Terminhinweise)