Anlässlich des 100. Jahrestags der Niederschlagung des Hitlerputsches 1923 eröffnen am Mittwoch, 8. November, 11 Uhr, Kulturreferent Anton Biebl, Museumsdirektorin Sabine Rinberger und Initiator Christian Springer vor dem Valentin-Karlstadt-Musäum am Isartor die Außeninstallation „Alles rief Heil. Ein Stuhl, auf dem der Weg in Diktatur und Vernichtung begann“. Die Installation stellt symbolisch den Beginn des Hitlerputsches dar. Als Hitler am Abend des 8. November 1923 im Bürgerbräukeller auf einen Stuhl stieg, markierte er damit den Beginn der Abschaffung der Demokratie mit den Mitteln von Gewalt, Propaganda und Einschüchterung. Der Stuhl ist der künstlerische Appell an die Gesellschaft, sich den rechtsextremistischen, antisemitischen und menschenfeindlichen Tendenzen der Gegenwart entschlossen entgegenzustellen.
Am 8. November 1923 hatten sich im überfüllten Bürgerbräukeller sogenannte vaterländische Verbände versammelt. Plötzlich gab es Tumult. Adolf Hitler bahnte sich mit geladener Pistole den Weg durch die Menge, stieg auf einen Stuhl und gab einen Schuss in Richtung Decke ab mit den Worten: „Die nationale Revolution ist ausgebrochen. Die Regierung ist abgesetzt.“ Aber in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1923 schlugen sich weder Polizei noch Reichswehr auf die Seite Hitlers. Am Morgen entschieden Hitler und General Ludendorff, mit mehreren tausend Bewaffneten in die Innenstadt zu marschieren. Die Putschisten zogen durch das Isartor zum Marienplatz. Doch der Putsch scheiterte im Kugelhagel vor der Feldherrnhalle. Hitler wurde durch eine wohlgesonnene Justiz nur zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt. Unter luxuriösen Haftbedingungen bereitete Hitler das vor, was in Diktatur, Krieg und Konzentrationslagern endete.
Die Installation ist eine Kooperation der Initiative Schulterschluss von Christian Springer mit dem Valentin-Karlstadt-Musäum, unterstützt von der Saubande, Valentin-Karlstadt-Förderverein, dem Kulturreferat, der städtischen Fachstelle für Demokratie, dem Bezirksausschuss 1 (Altstadt-Lehel) und der Stiftung Hubert Beck.
Anlässlich des 100. Jahrestags der Niederschlagung des Hitlerputsches 1923 legt die Stadt München am Donnerstag an der Gedenktafel an der Westseite der Residenz einen Kranz nieder.
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