Das Referat für Bildung und Sport hat heute die Einweihung des Campus an der Aidenbachstraße gefeiert. Dieser vereint unter seinem Dach unter anderem eine Grundschule, ein Tagesheim, ein Haus für Kinder, die Schule der Phantasie, eine Sing- und Musikschule, einen Standort der Münchner Volkshochschule, eine Zweifach-Turnhalle, einen Rooftop-Sportplatz sowie Proberäume für Musiker*innen. In der Gesamtheit ist dieser Komplex in München einzigartig.
Der Campus Aidenbachstraße wurde im Rahmen des 2. Schulbauprogramms im 19. Stadtbezirk Obersendling-Thalkirchen-Fürstenried-Forstenried-Solln errichtet. Die Münchner Schulbau- und Kitabauprogramme sind die größte kommunale Bildungsbauoffensive in Deutschland und umfassen ein finanzielles Gesamtvolumen von 8,36 Milliarden Euro. Die Bauzeit des neuen Komplexes an der Aidenbachstraße erstreckte sich von 2017 bis 2023. Die vom Stadtrat genehmigten Kosten für das Bauprojekt betrugen rund 85 Millionen Euro. Mit den Neubauten des Campus ist eine Brutto-Grundfäche von 14.600 Quadratmetern für zukunftsgerechte Bildung und Sport sowie generationenübergreifende Kultur entstanden. Für den Komplex wurde eine moderne, zeitlose und klassische Architektursprache gewählt, die im Gesamteindruck die Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebäude abbildet, die einzelnen Nutzungen aber eigenständig lässt. Die Baukörper-Figur, die Baustruktur mit ihren Details und die wiederkehrenden Materialien unterstreichen dabei den Zusammenhalt aller Einheiten.
Kern des Campus ist der Neubau einer fünfzügigen Grundschule für insgesamt 500 Schüler*innen. Aktuell wird das Gebäude interimsweise für fünf Jahre von der Grundschule Zielstattstraße mit 390 Schüler*innen genutzt. Voraussichtlich ab dem Schuljahr 2028/2029 ist dort dann ein eigener Grundschulstandort geplant. Die Grundschule Aidenbachstraße wurde nach dem modernen Münchner Lernhauskonzept gebaut und dabei großer Wert auf Inklusion gelegt, wie bei allen neuen Grundschulen in München. Auch Münchens Musiker*innen haben auf dem Campus ihren Platz: So wurden vom Kulturreferat zwölf Proberäume geschaffen. Es ist das erste derartige Projekt in München. Die Geräuschkulisse wird dabei durch besondere bauliche Umstände wie eine Deckenverstärkung abgefedert, sodass es zu keinen Störungen kommt. Zudem verfügen die städtische Sing- und Musikschule, die an vielen Münchner Grundschulen elementare Musikpädagogik anbietet, sowie die Schule der Phantasie über einen eigenen Bereich auf dem Campus, zu dem auch eine Veranstaltungsfläche gehört. Auf dieser bietet die Sing- und Musikschule jährlich mehr als 230 Konzerte an.
Darüber hinaus ist in der Aidenbachstraße ein neuer Standort der Münchner Volkshochschule entstanden. Diese hat mit ihrem Angebot alle Münchner*innen, speziell aber Senior*innen im Blick. Aufgrund der großen Zahl von Menschen im höheren Lebensalter im Viertel bietet die Volkshochschule donnerstags Seniorenkurse zum halben Preis an. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Es gibt eigentlich fast nichts Schöneres, als einen neuen Schulcampus eröffnen zu dürfen. Der Campus Aidenbachstraße setzt außerdem ganz neue Maßstäbe: Wir bieten unseren Kindern mit der neuen Grundschule ein optimales Lernumfeld nach dem Lernhauskonzept und gleich mehrere Möglichkeiten der Nachmittagsbetreuung. Außerdem können Sportvereine die neue Zweifach-Halle nutzen und die Münchner Volkshochschule ihre Kurse anbieten. Der neue Campus ist also weit mehr als nur eine Schule. Und, was mir ein besonderes Anliegen war, wir haben hier zum ersten Mal auch zwölf Musik-Proberäume in einem Schulneubau realisiert – und das ist erst der Anfang!” Stadtschulrat Florian Kraus: „In dem Gebäudekomplex auf dem Campus Aidenbachstraße zeigt sich die gelebte Verbindung zwischen allen Beteiligten. Die neuen Räume fördern das Miteinander und bieten allen die Chance auf Bildung und Teilhabe. Beim Referat für Bildung und Sport sind wir besonders daran interessiert, Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Der Campus ist dafür ein besonders gelungenes Beispiel.“
Kulturreferent Anton Biebl: „Durch dieses Gebäude muss man mit offenen Augen und Ohren gehen. Ich wünsche mir, dass hier viele Sprachen, Töne, Klänge und auch Muße Raum haben. Dann ist es ein lebendiger Ort für alle. Schön, dass hier die Musik einen festen Ort hat und schon bei der Einweihung eine wichtige Rolle spielt.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Das größte Schul- und Kitabauprogramm Deutschlands läuft auf Hochtouren. Alle Beteiligten dürfen stolz sein auf das Projekt Aidenbachstraße und die Zwischenbilanz der Schulbauoffensive. Wir haben schon viel geschafft, trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns. Beim Klimaschutz und bei der Nachhaltigkeit unserer Gebäude und Schulstandorte setzten wir und wollen wir weiter Maßstäbe setzen – zum Beispiel durch noch mehr ökologisch nachhaltige Baustoffe wie Holz, durch Wiederverwendungs- und Recyclingkonzepte, Intensivierung der Photovoltaik, konsequente Begrünung oder einer naturnahen Gestaltung der Pausenhöfe. Natürlich ist auch die Flächenknappheit in München eine gigantische Herausforderung. Die Antwort liegt in klugen, aber auch mutigen Bildungsbaukonzepten wie diesem.“