In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Um auf diese Thematik aufmerksam zu machen, hat die international tätige Vereinigung Zonta eine Initiative ins Leben gerufen: Auffallende orange Bänke mit der Aufschrift „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen“ werden auf öffentlichen Plätzen aufgestellt – auch in München stehen bereits zahlreiche solche Bänke. Ein Schild auf jeder Bank führt dann über einen aufgebrachten QR-Code zu Hilfsangeboten der Stadt München. Da insbesondere junge Frauen von Gewalt betroffen sind, ist es dem Referat für Bildung und Sport ein großes Anliegen, bereits an den Schulen für das Thema sensibilisieren. Einige städtische berufliche Schulen haben die Aktion der Bank in Orange nun besonders engagiert aufgegriffen. So erstellte die Berufsschule für Holztechnik und Innenausbau in der Liebherrstraße zwei unterschiedlich gestaltete Prototypen aus Holz. Zur Aufstellung der Bänke in der vergangenen Woche im Vorfeld des internationalen Tags zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November war Stadtschulrat Florian Kraus vor Ort mit dabei.
Das Foto (© Tobias Hase/RBS) zeigt Stadtschulrat Florian Kraus mit Mitgliedern der Schulfamilie des Beruflichen Schulzentrums Georg Kerschensteiner beziehungsweise der dortigen Berufsschule für Holztechnik und Innenausbau in der Liebherrstraße.
Kraus: „Auch an unseren Schulen ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen. Daher ist es uns wichtig, die Aktion von Zonta mit dem Aufstellen eigener Bänke zu unterstützen, um für das Thema Gewalt gegen Frauen weiter zu sensibilisieren. Besonders freut mich natürlich, dass die Bänke durch un- sere beruflichen Schulen selbst kreativ entworfen und anschließend produziert wurden.“
Die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung am Bogenhauser Kirchplatz hat im Unterricht mit ihren Schüler*innen Holzbänke produziert, die nun als Freiluftklassenzimmer aufgestellt werden. Eine Bank wurde dabei orange gestrichen und ebenfalls mit einem Schild von Zonta versehen. Schulleiter Bogoslav Petan: „Das Schild ,Kein Platz für Gewalt gegen Frauen´ wird von den Schüler*innen wahrgenommen und regt dazu an, über dieses wichtige Statement nachzudenken. Im Rahmen des produktorientierten Ansatzes stellen die Schüler*innen in unseren Holzwerkstätten selbst die orangen Bänke her und sind nach entsprechender Sensibilisierung stolz darauf, hiermit einen Beitrag zum wichtigen Thema ,Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt´ leisten zu dürfen.“ An der Städtischen Berufsschule für Spedition und Touristik in der Luisenstraße wird im Rahmen einer Aktionswoche ebenfalls eine orange Bank enthüllt. Darüber hinaus sind unterschiedliche Projekte geplant, etwa eine Ausstellung mit Infopostern zum Thema Gewalt an Frauen. In den kommenden Monaten sollen an weiteren städtischen beruflichen Schulen orange Bänke aufgestellt werden, um ganzjährig und nachhaltig auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.