Waltraud Lučić ist als 23. Trägerin der Kerschensteiner Medaille ausgezeichnet worden. Sie erhält die Auszeichnung in Anerkennung ihrer großen Verdienste für das bayerische Schulsystem. Bürgermeisterin Verena Dietl überreichte die Medaille jetzt im Rahmen eines Festaktes im Alten Rathaus. Zu den anwesenden Gratulant*innen gehörten Stadtschulrat Florian Kraus, Stadträt*innen und zehn frühere Preisträger*innen. Waltraud Lučić trat im Jahr 1984 als Fachlehrerin für Hauswirtschaft und Handarbeit in den Schuldienst ein und unterrichtete 30 Jahre an der Mittelschule Cincinnatistraße. Seit 1992 engagierte sie sich in der Gremienarbeit des Münchner Lehrer- und Leh- rerinnenverbands MLLV sowie des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands BLLV. In Fortführung ihrer inhaltlichen Arbeit als Beisitzerin und Fachgruppenleiterin war sie 16 Jahre als MLLV-Vorsitzende und acht Jahre als BLLV-Vizepräsidentin tätig. Parallel nahm sie seit 1998 die Interessen der Kolleg*innen im Örtlichen Personalrat und im Hauptpersonalrat wahr. Ab 2007 konzentrierte sich die geborene Oberpfälzerin ganz auf ihre Aufgaben als Personalrätin.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Frau Lučić hat die Hebel der verbandspolitischen Arbeit hervorragend genutzt. In ihrer Amtszeit als MLLV-Vorsitzende ist die sogenannte Migrationsklausel umgesetzt worden, die zu einer besseren Betreuung von Klassen mit hohem Migrationsanteil unter den Schüler*innen führte. Wichtige Impulse setzte sie auch in der interkulturellen Bildung im Rahmen des Wertebündnisses Bayern. Das sind Entwicklungen, von denen wir weiterhin profitieren.“
Neugierig und offen für innovative Lehrmethoden stand für Waltraud Lučić immer der Mensch im Zentrum ihrer Arbeit. Dabei engagierte sie sich für Schüler*innen und Lehrkräfte gleichermaßen. Anlässlich der Flüchtlingskrise von 2015 setzte sich die Dachauerin für eine Supervision der Lehrkräfte ebenso wie für Patenschafts- und Sprachprogramme für die Kinder ein.
Stadtschulrat Florian Kraus: „Gleiche Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft – das ist das Credo von Waltraud Lučić. Diese Ziele sind auch für uns im Referat für Bildung und Sport handlungsleitend. Daher freue ich mich sehr, dass das Wirken von Frau Lučić für unsere Bildungsgesellschaft mit der Kerschensteiner Medaille gewürdigt wird.“
Mit der Kerschensteiner Medaille werden alle zwei Jahre Persönlichkeiten und Organisationen ausgezeichnet, die sich um die Bildung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in München verdient gemacht haben. Sie ist benannt nach Georg Kerschensteiner, dem Münchner Stadtschulrat, der um 1900 die Reform des deutschen Volksschullehrplans und die Entwicklung der heutigen Berufsschule initiierte.
In der Vergangenheit war das Wirken von Waltraud Lučić bereits mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Medaille München leuchtet, dem Interkulturellen BMW-Award u.a. ausgezeichnet worden.
Achtung Redaktionen: Das Foto (© Michael Nagy/Presseamt) zeigt Bürgermeisterin Verena Dietl mit der Preisträgerin der Kerschensteiner Medaille, Waltraud Lučić.