Fünf Münchner Ausbildungsbetriebe sind jetzt mit dem Erasmus-Grasser-Preis ausgezeichnet worden. Die Stadt München ehrt damit das Engagement der Betriebe sowie ihre Ausbilderinnen und Ausbilder, die sich um die berufliche Bildung von Jugendlichen verdient gemacht haben. Der Preis feiert mit der diesjährigen Verleihung sein 30-jähriges Bestehen. Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, hebt die Bedeutung des Erasmus-Grasser-Preises als wichtiges Signal in Bezug auf den Fachkräftemangel hervor: „Mit dem städtischen Ausbildungspreis zeichnen wir die Betriebe aus, die sich ganz besonders für die Ausbildung unserer Münchner Fachkräfte von morgen einsetzen. Wer gute Ausbildung und gute Arbeit bietet, sichert nicht nur Personal für sich, sondern auch Qualitätsstandards. Das ist eine wichtige Investition für die Entwicklung des eigenen Betriebs ebenso wie für den Wirtschaftsstandort München.“ Den Erasmus-Grasser-Preis erhalten in diesem Jahr folgende Betriebe:
Augustiner Bräu Wagner KG
Die Ausbildung bei der Augustiner Bräu Wagner KG steht für höchste Qualität. Regelmäßig zählen die Auszubildenden zu den Prüfungsbesten. Der Betrieb hat wiederholt Auszubildende anderer Brauereien übernommen, die aufgrund von Insolvenz nicht bei ihrem Unternehmen bleiben konnten. Für Auszubildende, die nicht aus München oder dem Umland kommen und daher umziehen müssen, bietet das Unternehmen nach Möglichkeit ein Zimmer in betriebseigenen Immobilien an.
Raumausstattung Bernhard Eder
Fast die Hälfte aller bisher im Betrieb Ausgebildeten haben beim Leistungswettbewerb des Handwerks den Kammersieg erreicht. Alle bisherigen Auszubildenden, darunter auch solche mit Lernbeeinträchtigung, haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Zum Leitbild des Betriebs zählen Respekt und Achtung für die jungen Menschen, die das Handwerk erlernen wollen.
Otto Hermann GmbH, Gebäudetechnik
Die Otto Hermann GmbH bildet seit 1967 aus. Der Betrieb unterhält eine eigene Lehrwerkstatt. Das Besondere: Auch Geflüchtete erhalten hier die Möglichkeit einer exzellenten Berufsausbildung. Der Betrieb unterstützt die Ausbildung mit einem Mentoring-Programm. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Wohnungen zur Verfügung gestellt.
Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
Die Kleintierklinik der LMU arbeitet bei der Ausbildung sehr eng mit der Berufsschule zusammen. Der Betrieb engagiert sich vorbildlich bei der Ausbildung von besonderen Zielgruppen: Kontinuierlich werden physisch und psychisch beeinträchtigte junge Menschen ausgebildet. Über die Vermittlung beruflicher Inhalte hinaus unterstützt das Unternehmen seine Auszubildenden auch bei ihrer Persönlichkeitsbildung. Bei Bedarf wird die Verlängerung der Ausbildungszeit ermöglicht.
Würmtalschreinerei
Der Betriebsinhaber Helmut Reinnisch pflegt sehr engen Austausch mit der Berufsschule. Unter seiner Leitung wurde der „Ausschuss Duale Partner“ gegründet, in dem sich seit drei Jahren regelmäßig Betriebe, Innung und Berufsschule austauschen. Das Unternehmen bildet auch Jugendliche aus, die von anderen Betrieben abgelehnt oder deren Ausbildungsverträge aufgelöst wurden.
Über den Erasmus-Grasser-Preis
Der Erasmus-Grasser-Preis gehört zum Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) und wird seit 1993 vom Referat für Arbeit und Wirtschaft ausgelobt. Das Referat kooperiert dabei mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern, der IHK für München und Oberbayern und dem Verband Freier Berufe in Bayern e. V.
Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaftskammern, dem Stadtrat und der städtischen Frauengleichstellungsstelle wählt die fünf Preisträger aus. Kriterien für die Entscheidung der Jury sind die Dauer der Ausbildungstätigkeit, die Anzahl der Ausgebildeten, der Ausbildungserfolg und eine im Zusammenhang mit der Ausbildung ausgeübte ehrenamtliche Tätigkeit. Seit 2018 können sich nicht nur Handwerksbetriebe, sondern alle Ausbildungsbetriebe um den Preis bewerben.
Informationen zum Erasmus-Grasser-Preis sind im Internet zu finden unter www.muenchen.de/erasmus-grasser-preis.
Die Preisverleihung kann auf dem YouTube-Kanal des Referats für Arbeit und Wirtschaft unter https://www.youtube.com/user/ArbeitundWirtschaft in voller Länge auch nachträglich angesehen werden.