Im Atelier des in Ilshofen lebenden Bildhauers Thomas Hildenbrand ist eine besondere Krippe für die Münchner Partnerstadt Edinburgh in Schottland entstanden. Sie wird am
Sonntag, 3. Dezember, am Stadtplatz von Edinburgh der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bau der Krippe als Inbegriff oberbayerischer Tradition setzt ein wichtiges Zeichen für die Partnerschaft der beiden Städte, die nächstes Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiert und somit die älteste Städtepartnerschaft Münchens ist.
Das Projekt wurde von der römisch-katholischen Erzdiözese von St. Andrews und Edinburgh initiiert und von den Städten München und Edinburgh sowie der Erzdiözese München und Freising unterstützt. Finanziert wurde die Krippe zur Hälfte durch private Spender; die andere Hälfte übernahmen anteilig die Stadt München, die Erzdiözese München und Freising sowie die reformierte Kirche von Schottland und die schottische Episcopal Church. Die Stadt Edinburgh kommt für die Kosten des Transports der lebensgroßen Figuren aus Holz auf.
Die Gestaltung der Szenerie ist inspiriert von einem mittelalterlichen Relief aus dem Diözesanmuseum Freising, das bei der Organisation und Konzeption beratend zur Seite stand. Thomas Hildenbrand kombiniert dieses Modell gekonnt mit dem bühnenartigen Aufbau eines barocken Altars zu einer zeitgenössischen Krippe mit Figuren in Lebensgröße. Die Krippe soll über die Grenzen der Nationen und Religionen hinaus Ausdruck der unbedingten Würde aller Menschen sein, die Grundlage des politischen und gesellschaftlichen Zusammenwirkens ist.
In der ersten Phase wurde das Gehäuse in Form eines Tonnengewölbes mit einer perspektivischen, hölzernen Innenausstattung versehen und ein großes Landschaftsrelief, gekrönt von der Burg von Edinburgh und der Figurengruppe der Heiligen Familie im Vordergrund, fertiggestellt. Wie bei jeder Krippe in diesem Stil ist es möglich, diese in den kommenden Jahren um zusätzliche Figuren zu erweitern.
Thomas Hildenbrand spielt in seiner künstlerischen Arbeit oft mit Bildern und Themen aus der Kunstgeschichte und ist zudem ein Spezialist für historische Bildhauertechniken. Dieser Umstand sowie mehrere vorangegangene Arbeiten für verschiedene Museen und Institutionen in München gaben den Ausschlag für diesen besonderen Auftrag an den Künstler. Achtung Redaktionen: Das Foto (© Thomas Hildenbrand) zeigt die Weihnachtskrippe.