Der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat in seiner gestrigen Sitzung das gemeinsame Projekt „DeineStadt“ der Landeshauptstadt München, der Technischen Universität Darmstadt, der High Vision GmbH und der „wer denkt was GmbH“ vorbehaltlich der Entscheidung der Vollversammlung in der kommenden Woche beschlossen. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 1,25 Millionen Euro.
Innerhalb der nächsten drei Jahre soll im Projekt „DeineStadt“ eine digitale Möglichkeit der Partizipation im Rahmen der 3D-Umgebung des Digitalen Zwillings der Landeshauptstadt München entwickelt und getestet werden. Geplant ist ein spielerischer Ansatz, um herauszufinden, inwieweit man damit Jugendliche und junge Erwachsene für Planungsvorhaben interessieren und begeistern kann.
Dafür wird ein geeignetes stadt- und verkehrsplanerisches Projekt in München ausgewählt und in einem 3D-Computerspiel simuliert. Die Nutzer*innen können dann zum Beispiel mit verschiedenen Verkehrsmitteln das Planungsgebiet am Bildschirm erkunden. So können Rückmeldungen zur simulierten Planung eingeholt sowie auch typische Verhaltensweisen, Bewegungsmuster und Bedarfe der Nutzenden erfasst werden. Daneben wird im Projekt auch evaluiert, inwieweit sich der neue Ansatz eignet, die in bisherigen Beteiligungsverfahren oftmals unterrepräsentierte Gruppe junger Menschen stärker einzubinden. Seitens der Landeshauptstadt München sind das federführende Mobilitätsreferat, das Kommunalreferat und das IT-Referat beteiligt.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Ich freue mich sehr über die Förderzusage für ,DeineStadt‘. Gerade die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wollen wir besser erreichen, wenn es darum geht, sich aktiv an der Stadt- und Verkehrsplanung zu beteiligen. Die Meinung der jungen Menschen ist besonders wichtig – denn es geht um die Zukunft der Stadt und ihres Wohnumfeldes.“
Die Innovation des Projektes „DeineStadt“ besteht in der Kombination von 3D-Geodaten des Digitalen Zwillings der Landeshauptstadt München mit Öffentlichkeitsbeteiligung in Form eines Serious Games, eines Spiels mit ernsthaftem Lernziel. Das Ergebnis des Forschungsvorhabens „DeineStadt“ ist eine Demo-Anwendung, die interaktive, spielerische Planungsszenarien in einer 3D-Umgebung ermöglicht. Entscheidend dabei ist eine gute Skalier- und einfache Übertragbarkeit, damit das Ergebnis des Forschungsvorhabens einfach für weitere Planungsvorhaben – insbesondere auch in kleineren Kommunen – einsetzbar ist.
IT-Referentin Dr. Laura Dornheim: „Ich finde es wunderbar, dass wir mit Hilfe des Digitalen Zwillings neue Wege beschreiten, um auch junge Menschen dafür zu begeistern, sich auf ihre Weise mit unserer Stadt aktiv und kritisch auseinanderzusetzen. Vor allem der hierfür erforderliche Austausch mit der Start-up-Szene und innovativen Unternehmen ist sehr wertvoll und zukunftsorientiert. Ich wünsche allen Teilnehmenden viel Erfolg und vor allem Spaß bei der Umsetzung.“
Kommunalreferentin Kristina Frank: „Ein großer Win für uns alle! Mit dem Digitalen Zwilling nutzen wir bereits Virtual Reality zur Öffentlichkeitsbeteiligung. Wir konnten dabei feststellen, dass wir damit gerade junge Leute erreichen und für Stadtentwicklung begeistern können. Mit dem Projekt ,DeineStadt‘ gehen wir den nächsten richtigen Schritt.“ Theresa Lotichius, Geschäftsführerin der auf konsultative Partizipation spezialisierten Konsortialführerin „wer denkt was GmbH“ aus Darmstadt: „Die Nachfrage nach interaktiven Visualisierungen von Planungsunterlagen ist in den Kommunen sehr hoch. Viele haben zudem bereits die Herausforderungen erkannt, die mit einer möglichst breiten Aktivierung der Bürgerschaft einhergehen. Insbesondere wenn es um die Aktivierung von schwer erreichbaren Zielgruppen geht, bietet Gamification ein großes Potenzial. Beim Forschungsvorhaben ,DeineStadt‘ verknüpfen wir beides und sehen daher viele Vorteile gegenüber anderen Lösungen der digitalen Partizipation.“
Zum Auftakt des Projektes trafen sich alle Projektpartner zum Kennenlernen in München. Das Projekt „DeineStadt“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Die digitale Kommune: Interaktive, partizipative und datengetriebene Planungsprozesse unterstützen“ (Förderkennzeichen 16SV9196) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bis Ende September 2026 mit 1,25 Millionen Euro gefördert.
Weitere Informationen auf der Projektwebsite deinestadt.science.