Zur laufenden Berichterstattung über die Schließung des St. Josefs-Heims nimmt das Sozialreferat der Stadt wie folgt Stellung: Die Landeshauptstadt München kann eine Schließung des privat geführten St. Josefs-Heims in der Preysingstraße 21 leider nicht verhindern. Mit Einführung der Pflegeversicherung zielte der Gesetzgeber bewusst darauf ab, einen Pflegemarkt im Wettbewerb zu schaffen. Diese Orientierung hin zur Marktwirtschaft kritisiert die Landeshauptstadt München schon lange und fordert vom Bund die Einführung einer Pflegevollversicherung mit gedeckelter Eigenbeteiligung. Eine für Pflegebedürftige bezahlbare, für Träger finanziell auskömmliche sowie eine grundsätzlich ausreichende pflegerische Infrastruktur kann sonst weiterhin nicht sichergestellt werden. Der Freistaat Bayern sowie das Sozialreferat der Landeshauptstadt München stellen jährlich Mittel für eine Investitionsförderung zur Verfügung. Das Sozialreferat stellt hierfür rund fünf Millionen Euro pro Jahr für Pflegeheime zur Verfügung. Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, fördert es freiwillig Stellenzuschaltungen wie zur Betreuung von Demenzkranken und Maßnahmen zur fachlichen Qualifizierung. Ergänzt werden die Maßnahmen um die Förderung von Supervisionen und Coachings, damit die beruflich Pflegenden die immer stärker herausfordernde Arbeit leisten und bewältigen können. Diese Maßnahmen werden allen Pflegeanbieter*innen in München gleichermaßen zur Verfügung gestellt, auch, um nicht in den Wettbewerb des Marktes einzugreifen.
Ein Grund für die Schließung des privaten St. Josefs-Heims ist der eklatante Fachkräftemangel, von dem nahezu alle Pflegeeinrichtungen in München betroffen sind. Auch in diesem Bereich hat die Landeshauptstadt München als Kommune nur sehr wenige Möglichkeiten, unmittelbar Einfluss zu nehmen. Trotzdem versucht die Stadt diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der Stadtrat hat vor kurzem ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt und investiert bis 2027 zusätzliche 7,5 Millionen Euro, beispielsweise in Aus- und Fortbildung, im Bereich der Anerkennung ausländischer Abschlüsse oder in die gezielte Akquise von Fachkräften. Zur Frage der Übernahme der Einrichtung durch die Münchenstift teilt die Tochtergesellschaft Folgendes mit: Die Münchenstift ist bereits durch bestehende umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen enorm belastet. Eine weitere Übernahme eines anscheinend sehr renovierungsbedürftigen Hauses, bei dem Aufwand und Kosten derzeit nicht abzuschätzen sind, ist deshalb leider keine Option. Die Münchenstift hat bereits Ende November zugesichert, dass sie zu Pflegende aus dem privaten St. Josef-Heim bevor- zugt in den eigenen Einrichtungen aufnimmt. Darüber hinaus versucht die Münchenstift, Mitarbeitenden des privaten St. Josef-Heims unkompliziert eine neue berufliche Tätigkeit anzubieten.