Oberbürgermeister Dieter Reiter gratuliert Hanna Schygulla zum bevorstehenden 80. Geburtstag: „Mit Stolz können Sie auf eine beeindruckende, mit vielen Preisen dekorierte Karriere zurückblicken und auf ein insgesamt bewegtes Leben.
Sie sind mit München auf eine besondere Weise verbunden, kamen Sie doch 1945, mit gerade zwei Jahren, als Flüchtlingskind mit Ihrer Mutter hierher und verbrachten Ihre Kindheit und Jugendzeit hier. Während der Zeit Ihres Studiums an der Ludwig-Maximilians-Universität lernten Sie an einer privaten Schauspielschule Rainer Werner Fassbinder kennen – eine intensive künstlerische Schaffenszeit begann. Fassbinder holte Sie 1967 an das Action-Theater und 1969 spielten Sie bereits eine Rolle in seinem Debütspielfilm ‚Liebe ist kälter als der Tod‘. Damit begann Ihre großartige Filmkarriere, zunächst in weiteren Fassbinder-Filmen wie ‚Die Ehe der Maria Braun‘ und ‚Lili Marlen‘. Später arbeiteten Sie mit anderen Größen wie beispielsweise George Tabori, Wim Wenders, Volker Schlöndorff oder Margarethe von Trotha erfolgreich zusammen. Bis heute prägen Sie die europäische Filmszene. Es ist beeindruckend, wie ungebrochen Ihre Schaffenskraft und Präsenz ist.
Als eine Ikone des Autorenfilms und ebenso vielseitige Film- wie Theaterdarstellerin haben Sie in Ihrem Leben bereits vielfach große Auszeichnungen erhalten. So erhielten Sie bereits 1970 den Schwabinger Kunstpreis. Es folgten Ehrungen wie das Filmband in Gold, der Silberne Bär in Berlin, die Goldene Palme in Cannes, zudem der Ehrenpreis des Filmfests in Antalya, der Goldene Ehrenbär und schließlich 2020 der Kulturelle Ehrenpreis aus München.
2013 haben Sie Ihre Autobiographie „Wach auf und träume“ veröffentlicht, in der Sie die vielen Stationen Ihres Lebens beschreiben, wie Sie als Flüchtlingskind im zerstörten München ankamen und später zu einem Weltstar wurden. Auch wenn Sie mittlerweile in Paris leben, sind Sie aus der Kultur- und Filmszene Münchens nach wie vor nicht wegzudenken. Für die kommenden Jahre wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute, vor allem natürlich Gesundheit und dass Sie uns hoffentlich auch weiterhin in den Genuss Ihres unvergleichlichen Spiels kommen lassen.“