Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler vor 90 Jahren ist Anlass für die Reihe „Das Erinnern weitertragen“, mit der das Münchner Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, von Dienstag 7., bis Dienstag, 28. Februar, durch vier Dokumentarfilme Archivmaterial und Bilder zum Sprechen bringt. Zwei Filme sind in deutscher Erstaufführung zu sehen. Gezeigt werden Werke des in Deutschland lebenden ukrainischen Filmemachers Sergej Loznitsa. „Baabi Yar. Context“ rekonstruiert den historischen Kontext des Massakers an mehr als 33.000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern durch die deutsche Besatzung der Ukrain. Der Film hatte 2021 auf dem Filmfestival in Cannes Premiere. In deutscher Erstaufführung läuft außerdem „The Kiev Trial“, für den Loznitsa bei seinen Archivrecherchen Aufnahmen fand, „die so erschütternd wie die Eichmann-Bänder sind“.
Der französische Film „Á Pas Aveugles“ (From Where they Stood) von Christophe Cognet ist ebenfalls eine Deutschlandpremiere. In den Konzentrationslagern konnten trotz strikter Fotografierverbote heimliche Aufnahmen gemacht und aus dem Lager geschmuggelt wurden: So sind von den Lagern in Dachau, Ravensbrück, Mittelbau-Dora, Auschwitz-Birkenau und Buchenwald Aufnahmen aus dem Lageralltag zu sehen, die sowohl Unfassbares als auch vermeintlich unspektakuläre Naturaufnahmen zeigen. „Three Minutes: A Lenghtening“ von Bianca Stigter stammt aus der Ukraine. Der Zufallsfund eines Urlaubsfilms von 1938 aus einem polnischen Schtetl wird darin zum Ausgangspunkt einer Bilder-Forschungsreise, die auch die Essenz des Mediums Film umfasst. Außer dem originalen Filmmaterial sieht man einzig ein 3D-Modell des Marktplatzes von Nasielk. Alle Filme und Termine finden sich auf der Website des Filmmuseums unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Ein Kartenverkauf ist online und an der Abendkasse eine Woche im Voraus möglich. Die Kinokasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Es gibt keine Reservierungen.
Es wird weiterhin empfohlen, im Kinosaal und am Platz eine FFP2-Maske zu tragen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.