Mit dem Bericht zur Wohnungssituation 2020 -2021 legt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung zum 18. Mal eine umfassende Übersicht zu den wichtigsten Entwicklungen am Wohnungs- und Immobilienmarkt in München vor. Die Broschüre enthält zahlreiche Kennzahlen der Angebots- und Nachfrageseite sowie Daten zur Entwicklung der Mieten und Kaufpreise. Auch der Einsatz der Landeshauptstadt München für den Wohnungsneubau und den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum wird the-
matisiert. Die Ergebnisse wurden jetzt im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats bekannt gegeben.
Seit über 40 Jahren veröffentlicht die Landeshauptstadt München Berichte zur Wohnungssituation. Schon damals war die Situation auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt angespannt. Auch im Berichtszeitraum 2020-2021 haben sich die Markteinflussfaktoren trotz der Corona-Pandemie nicht grundlegend geändert. Die Nachfrage übersteigt das Wohnungsangebot, was sich vor allem in steigenden Mieten und Kaufpreisen niederschlägt. Auch der Anstieg der Preise für Wohnbauland im Mehrfamilienhausbereich setzte sich in den Berichtsjahren fort und betrug 19 Prozent. Wie der Bericht zeigt, lebten in München im Betrachtungszeitraum rund 1,6 Millionen Menschen in 854.000 Haushalten. Auch wenn in den letzten beiden Jahren die Einwohnerzahl Münchens pandemiebedingt mehr oder weniger stagnierte, ist langfristig weiterhin mit moderaten Einwohnerzuwächsen zu rechnen. 75 Prozent der Münchner*innen wohnen zur Miete, in 55 Prozent der Haushalte lebt nur eine Person. Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt 1,8 Personen. Während einige auf engem Raum zusammenleben, haben andere nach einer Haushaltsverkleinerung, beispielsweise nach Auszug der Kinder, überdurchschnittlich viel Wohnraum zur Verfügung. Die durchschnittliche Wohnfläche der Münchner*innen lag 2020/21 bei 39 Quadratmetern pro Person. Zum Vergleich: Für Deutschland liegt der Wert bei fast 48 Quadratmetern.
Die Landeshauptstadt München reagiert auf die Herausforderungen am Wohnungsmarkt mit dem wohnungspolitischen Handlungsprogramm
„Wohnen in München“, das seit über 30 Jahren kontinuierlich fortgeschrieben wird. Die neueste Fortschreibung „Wohnen in München VII“ (2023-2028), die die Ziele und Aktivitäten der kommunalen Wohnungspolitik in den folgenden Jahren festsetzt, beinhaltet ein Finanzvolumen von über zwei Milliarden Euro an städtischen Mitteln.
Das große Engagement für den Erhalt und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums zeigt sich auch in der Statistik: So wurden 2021 Baugenehmigungen für rund 8.700 Wohneinheiten erteilt. Ende 2021 zählte die Landeshauptstadt 36 Erhaltungssatzungsgebiete mit insgesamt 193.000 Wohnungen. Rund jede*r fünfte Münchner*in ist damit besser vor Verdrängung geschützt.
Da der vorliegende Bericht nur bis zum Berichtsjahr 2021 reicht, können mögliche Einflüsse auf den Wohnimmobilienmarkt durch die anhaltende Corona-Pandemie, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Energiekrise erst im nächsten Wohnungssituationsbericht 2022 -2023 sichtbar werden. Inwiefern sich diese aktuellen Entwicklungen zukünftig auf den Wohnungsmarkt in München auswirken, bleibt abzuwarten. Angesichts hoher Unsicherheitsfaktoren und nicht abschätzbarer Folgen wird die zukünftige Entwicklung in Fachkreisen ergebnisoffen diskutiert. Der Bericht zur Wohnungssituation ist eine wichtige Grundlage für die Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung. Für die interessierte Öffentlichkeit steht er in Kürze unter http://muenchen.de/wohnungsmarktbeobachtung zum Download bereit und wird zu einem späteren Zeitpunkt auch gedruckt erscheinen.