Filmmuseum zeigt „Rocco und seine Brüder“ von Luchino Visconti
-
Rathaus Umschau 32 / 2023, veröffentlicht am 15.02.2023
Mit dem italienischen Drama „Rocco und seine Brüder“von Luchino Visconti beendet das Münchner Filmmuseum, St.-Jakobsplatz 1, am Sonntag, 19. Februar, 17 Uhr, die Staffel der Reihe „Film und Psycho- analyse“ mit dem Schwerpunkt „Oh Boy!“. Der Psychoanalytiker Salek Kutschinski und die Psychologin Vivian Pramataroff-Hamburger stellen den Film (Teil einer Trilogie über Süditalien) vor und diskutieren ihn anschlie-ßend mit dem Publikum. Gezeigt wird die lange, neu restaurierte Fassung mit englischen Untertiteln.
Inhalt „Rocco und seine Brüder“: „Africa!“ So kommentiert kopfschüttelnd eine Nachbarin den Einzug einer sizilianischen Familie in einen Mailänder Wohnblock. In beklemmenden Schwarzweißbildern des Altmeisters Rotunno und stimmungsvoll untermalt von einer von Nino Rotas besten Partituren, erzählt Visconti die Geschichte von fünf Brüdern, die unter der Fuchtel einer dominanten, verwitweten Mutter stehen, und unter widrigen Bedingungen den familiären Lebensunterhalt bestreiten müssen. Die komplexen Beziehungen zwischen den Brüdern sind polar geprägt durch Solidarität und Egoismus, Bewunderung und Rivalität/Neid, Liebe und Hass, dies nicht nur im Kontext der Beziehung einer Prostituierten zu gleich zwei der Brüder. Ein zeitloser Film von archaischer Wucht, der lange wegen „Unmoral“ nur in einer um 15 Minuten gekürzten Version zu sehen war, jetzt aber wieder in einer restaurierten, vollständigen Fassung verfügbar ist.
Der Eintritt kostet 5 Euro, 4 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Kartenverkauf ist eine Woche im Voraus online und an der Abendkasse möglich. Die Kasse öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.