NS-Dokuzentrum bietet Rundgänge durch seine Ausstellungen an
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Rathaus Umschau 5 / 2023, veröffentlicht am 09.01.2023
Das NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, bietet Rundgänge durch seine folgenden Ausstellungen an:
-„München und der Nationalsozialismus“: Rundgang jeden Sonntag, 11 und 14 Uhr. Um 13 Uhr wird außerdem ein Rundgang in englischer Sprache angeboten. Der Überblicksrundgang führt in die Ausstellung ein. Behandelt werden die Themen Ursprung und Aufstieg des Nationalsozialismus in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und der schwierige Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Der Rundgang beginnt thematisch am Ende des Ersten Weltkriegs in München. Ausgehend von der Novemberrevolution 1918 werden die Entstehungs- und Aufstiegsphase der NSDAP und die Funktionsweisen des NS-Staats sowie die Lebensbedingungen in München während des Nationalsozialismus thematisiert. Warum spielte gerade München eine so bedeutende Rolle? Welche Personengruppen wurden in der NS-Zeit ausgegrenzt und verfolgt? Wer war dafür verantwortlich und wie verhielt sich die Mehrheit der Gesellschaft? Wie radikalisierte sich die nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg und was waren die Folgen des Krieges in München? Schließlich wird die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bis in die Gegenwart in den Blick genommen und die Frage „Was hat das mit mir zu tun?“ diskutiert.
-„TO BE SEEN. queer lives 1900 –1950“: Rundgang jeden Dienstag, 17.30 Uhr und jeden Sonntag, 15 Uhr. Die Ausstellung widmet sich den Geschichten von LGBTIQ* in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit historischen Zeugnissen und künstlerischen Positionen von damals bis in die Gegenwart zeichnet die Ausstellung queere Lebensentwürfe und Netzwerke, Freiräume und Verfolgung nach. Die Ausstellung richtet einen intimen Blick auf vielfältige Geschlechter, Körper und Identitäten. Sie zeigt, wie queeres Leben in den 1920er Jahren immer sichtbarer wurde und ein offenerer Umgang mit Rollenbildern und Begehren entstand. Homosexuelle, trans* und nichtbinäre Personen erzielten in ihrem Kampf für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz erste Erfolge: Sie organisierten sich, kämpften um wissenschaftliche und rechtliche Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität und eroberten eigene Räume. Neben Anerkennung und Sichtbarkeit in Kunst und Kultur, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft nahmen aber auch die Widerstände zu. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Subkultur von LGBTIQ* weitgehend zerstört. Nach 1945 wurden ihre Geschichten und Schicksale kaum archiviert oder erinnert.
Treffpunkt für die Rundgänge ist im Foyer. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, jedoch ist die Teilnehmer*innenzahl begrenzt. Plätze werden ab 15 Minuten vor Beginn vor Ort vergeben. Infos zur Barrierefreiheit unter http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/besucherinformation/barrierefreiheit.