NS-Dokuzentrum: „Zeitzeugenberichte in Entschädigungsakten“
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Rathaus Umschau 53 / 2023, veröffentlicht am 16.03.2023
Im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer Platz 1, findet am Dienstag, 21. März, 19 Uhr, in Kooperation mit dem Archiv der Münchner Arbeiterbewegung das Gespräch „Zeitzeugenberichte in Entschädigungsakten – Überlebende der Shoah berichten über ihre Verfolgung“ statt.
Vor 80 Jahren, im März 1953, billigte der Deutsche Bundestag das im Jahr zuvor mit Israel und der Jewish Claims Conference abgeschlossene Luxemburger Wiedergutmachungsabkommen. Es bildete den Auftakt zur bundesdeutschen „Wiedergutmachung“ für die Opfer der Shoah, dem 1956 das Bundesgesetz zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung folgte. Die Entschädigungszahlungen flossen anfangs eher zaghaft und nicht selten mussten die Antragsteller*innen lange um angemessene Leistungen kämpfen. Viele holten sich deshalb die Unterstützung von sachkundigen Rechtsanwält*innen.
Bei den oft langwierigen Entschädigungsverfahren entstanden umfangreiche Akten, in denen die Opfer häufig detailliert zu ihrer Verfolgung Auskunft gaben. Während die staatlichen Entschädigungsakten meist gut überliefert sind, haben sich Akten der an den Verfahren beteiligten Anwält*innen nur selten erhalten.
Das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung stellt an diesem Abend die Akten des Münchner Rechtsanwalts und Sozialdemokraten Konrad Kittl (1931-2015) vor und zeigt die Möglichkeiten auf, die sie für die Rekonstruktion von Lebensschicksalen von Shoah-Opfern aus Deutschland und Osteuropa sowie für die historische Bildungsarbeit bieten.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Infos zur Barrierefreiheit unter http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/besucherinformation/barrierefreiheit.