Das Kulturreferat richtet zum diesjährigen Equal Pay Day eine eigene Veranstaltung zum GenderPayGap in der Kultur aus. Am Donners- tag, 30. März, 19 Uhr, wird unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ zu einer Diskussions- und Austauschveranstaltung ins Feierwerk/ Orangehouse in der Hansastraße 39 eingeladen. Nach einer Eröffnung durch Kulturreferent Anton Biebl stellt Dr. Cornelie Kunkat, Referentin für Frauen in Kultur und Medien beim Deutschen Kulturrat, die Ergebnisse einer neuen Studie des Deutschen Kulturrats zum GenderPayGap in Kultur und Medien vor. Im Anschluss diskutieren Helena Kontoudakis (Pro Quote Bühne e.V.), Gabi Blum (BBK, fair share!,K&K – Bündnis Kunst und Kind München), Mirca Lotz (Netzwerk MusicByWomen) und Dr. Cornelie Kunkat über Ursachen und Lösungsmöglichkeiten der im Kulturbereich besonders großen Unterschiede im Lohngefüge. Die Diskussion wird moderiert von Susanne Spahn.
Die Poesiepädagogin und Bühnepoetin Meike Harms wird einen künstlerischer Beitrag als Spoken Word vortragen. Abschließend sind bei einem Get together mit DJ Sarah Mara alle eingeladen sich weiter auszutauschen. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten per E-Mail an gleichstellung.kult@muenchen.de.
Am 7. März war dieses Jahr der Equal Pay Day. Dieses Datum markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen rein rechnerisch ohne Lohn zu erhalten arbeiten, während Männer bereits seit Jahresbeginn bezahlt werden. Es ist das genau gleiche Datum wie im Vorjahr, was auch bedeutet, dass sich an der Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern im vergangenen Jahr nichts geändert hat.
Das Motto des diesjährigen Equal Pay Day ist „Die Kunst der gleichen Bezahlung“, denn in den Bereichen Kultur und Medien ist die Unterrepräsentanz von Frauen und damit ein Gender Pay Gap von bis zu 30 Prozent noch signifikanter: Nur 22 Prozent der Theater werden von Frauen geführt, in der Filmbranche gibt es für Frauen bis zu 35 Prozent weniger Gage und bei den 100 reichweitenstärksten deutschen Onlinemedien sind nur 35 von 121 Führungspositionen weiblich besetzt.
Kulturreferent Anton Biebl: „Wir müssen als öffentliche Einrichtung Zeichen setzen. Nicht nur unsere Tarifbeschäftigten, sondern alle in der Kultur Tätigen sollen sich auf faire, transparente Honorarstrukturen verlassen können. Ich danke dem Stadtrat, dass er 200.000 Euro zusätzlich bereitgestellt hat, damit wir beispielgebende Impulse setzen können und so den GenderPay Gap weiter schließen können“.
Im Kulturreferat der Stadt spielt eine gerechte, faire und transparente Bezahlung eine große Rolle. Bei der Mittelvergabe ist Geschlechtergerechtigkeit ein Kriterium und im Haushaltsplan werden Genderkennzahlen erhoben. Seit 1993 legt das Kulturreferat dem Stadtrat zum Stand der Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit alle zwei bis vier Jahre einen Genderbericht vor. So sind mehrheitlich positive Entwicklungen erkennbar wie beispielsweise die weitestgehend paritätisch besetzten Jurys, die Fördermittel und Auszeichnungen vorberaten oder eine gezielte Förderung von Kulturprojekten der freien Szene mit frauenpolitischen und gleichstellungsorientierten Inhalten.
(Siehe auch unter Terminhinweise)