Grünwalder Stadion: Mietkonditionen überprüft
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Rathaus Umschau 62 / 2023, veröffentlicht am 29.03.2023
Das Referat für Bildung und Sport und das Kommunalreferat-Bewertungsamt sind vom Stadtrat im Kontext der Sanierungsdiskussion beauftragt worden, eine für die Nutzung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße angemessene (marktübliche) Miete zu ermitteln, die laufenden Betriebs- und Nebenkosten zu bestimmen und einen marktüblichen Umlageschlüssel zu erarbeiten. Auch von Seiten der Verantwortlichen des TSV München von 1860 wurde mehrfach eingefordert, dass die Mietkonditionen überprüft werden sollen. Der Prozess ist mittlerweile abgeschlossen. Das Ergebnis wurde den Verantwortlichen des TSV München von 1860 am 15. März in einem konstruktiven Gespräch mitgeteilt. Wesentlich ist die in diesem Zusammenhang klare Rechtslage: Die Förderung des Profisports (im Herrenfußball laut Festlegung des Deutschen Fußballverbandes und der Deutschen Fußballliga ab der 3. Liga aufwärts) ist keine kommunale Aufgabe. Daher sind bei Überlassungen zu Zwecken des Profisports rechtlich zwingend marktübliche Entgelte (einschließlich Betriebs- und Nebenkosten) zu verlangen. Ein kommunaler sportfachlicher Handlungsspielraum besteht nicht. Es ist geplant, die Thematik Ende April im Stadtrat zu behandeln.
In einem kürzlichen Schreiben machte die Geschäftsführung des TSV München von 1860 deutlich, dass sie die ermittelten Ergebnisse der Verwaltung keineswegs anzweifelt, jedoch die Rahmenbedingungen für den TSV München von 1860 sehr schwierig sind. Die kommenden Wochen sollen genutzt werden, um gemeinsam mit den Verantwortlichen des TSV München von 1860 weitere konstruktive Gespräche zum Stadion-Thema zu führen.
Sportbürgermeisterin Verena Dietl: „Die Pflicht zur Erhebung marktüblicher Entgelte im Profisport können wir nicht beeinflussen. Durch die Berücksichtigung aller Maluspunkte des Vereins für das nach wie vor unsanierte Stadion wurde die Basismiete stark reduziert. Auch bei den Betriebs- und Nebenkosten wurde ein äußerst faires Verfahren gewählt. Dennoch kommt es zu einer Erhöhung der Kosten für den TSV München von 1860. Die Landeshauptstadt ist bereit, gemeinsam mit dem Verein nach möglichen Lösungsansätzen zu suchen, daher werde ich zeitnah zu Gesprächen einladen.“
Sportreferent Florian Kraus: „Zusammen mit dem Kommunalreferat-Bewertungsamt ist mein Haus dem Auftrag des Stadtrates nachgekommen, neben einer marktüblichen Miete auch ein Konzept für die Umlage der Nebenkosten zu ermitteln. Mir ist bewusst, dass das Ergebnis eine Mehrbelastung für den TSV München von 1860 darstellt. Wir sind weiterhin gesprächsbereit und beteiligen uns an der Suche nach Lösungsansätzen, welche den Verein in die Lage versetzen, mit der neuen Situation umzugehen. Wichtig ist jedoch, dass alles, was rechtlich zwingend erforderlich ist (Erhebung einer marktüblichen Miete, Umlage der Betriebskosten), umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrund wird es wichtig sein, die Handlungsoptionen im Bereich der Einnahmen und sonstigen Ausgaben des TSV München von 1860 zu analysieren.“