Vom 14. April bis zum 3. Mai zeigt das Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, die Filmreihe „Mama!“ mit aktuellen Produktionen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Ukraine und den USA die Perspektive von neun Regisseurinnen auf das vielfältige Thema Mutterschaft. Die kann ersehnt sein, wie in Karoline Herfurths Komödie „Einfach mal was Schönes“, in der sie selbst die Hauptrolle einer Enddreißigerin übernimmt, die auf der Suche nach einem Vater für ihr zukünftiges Kind ist. Der deutsche Film eröffnet die Reihe am Freitag, 14. April, um 18 Uhr und wird mit englischen Untertiteln gezeigt.
Das Gegenteil, die ungewollte Mutterschaft und das Thema Abtreibung, wird in „Das Ereignis“ von Audrey Diwan erzählt, nach einem Roman von Annie Ernaux. „Es sei eine Krankheit, die nur Frauen trifft und sie in Hausfrauen verwandelt“, sagt Annie über die Schwangerschaft. Vom gesellschaftlich erwarteten Bild der glücklichen und erfüllten Mutter ist dieses Erleben weit entfernt.
Einen Schritt weiter geht der Film „Saint Omer“ von Alice Diop, der in der Öffentlichkeit für viel Diskussionsstoff gesorgt hat. 2016 fand in Saint-Omer der Prozess gegen eine junge Französin aus dem Senegal, eine gut ausgebildete Akademikerin, statt, die des Mordes an ihrem Baby angeklagt war: eines der schlimmstmöglichen Verbrechen, die sich in einer Gesellschaft ereignen können.
Die Doppelbelastung von engagierten, berufstätigen Frauen mit Kindern zeigt fast beiläufig „She Said“ von Maria Schrader über die Geschichte der zwei Reporterinnen, die 2017 den Skandal um den Filmproduzenten Harvey Weinstein aufdeckten und damit den Initialpunkt für die MeToo-Bewegung lieferten. Denn die beiden Frauen sind nicht nur inzwischen Pulitzer-Preis-gekrönte Investigativjournalistinnen, sondern auch Mütter mit kleinen Kindern, die sich in mehrfacher Hinsicht ihre Freiräume erkämpfen müssen.
Alle Filme und Termine finden sich auf http://www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.