Puppen sind in vielen Bereichen des Lebens präsent und üben eine beträchtliche Anziehungskraft aus – sei es im Kinderzimmer, auf dem Jahrmarkt oder auf der Theaterbühne. Sie faszinieren nicht nur als figürliche Nachbildungen des Menschen, sondern auch als Verkörperung geheimer Wünsche, Ängste und Begierden. Zugleich sind sie als Spiegel der Gesellschaft und ihrer vielfältigen Rollenbilder in Geschichte und Gegenwart zu verstehen. Diese Ambivalenz spiegeln auch die Werke bildender Künstler*innen aus der Sammlung Goetz, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Puppe auseinandergesetzt haben.
In dieser interdisziplinären Zusammenstellung treten sie jetzt in einen Dialog mit den Sammlungen Puppentheater/Schaustellerei und Fotografie des Münchner Stadtmuseums. Am Freitag, 21. April, eröffnet Stadtrat Florian Roth (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) in Vertretung des Oberbürgermeisters im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, die Ausstellung „(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder“ zusammen mit dem Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, sowie Dr. Frauke von der Haar, Direktorin des Münchner Stadtmuseums. In einem abwechslungsreichen Parcours sind mehr als 500 Werke von zirka 50 Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen zu sehen, darunter Filme von Kara Walker und Nathalie Djurberg, Fotografien von Cindy Sherman und Laurie Simmons sowie Skulpturen von Andreas Slominski und Thomas Schütte. Die Ausstellung hinterfragt kritisch die Dauerausstellung Puppentheater/Schaustellerei, die von 1984 bis 2022 im Münchner Stadtmuseum zu sehen war. Deren Architektur wird durchbrochen, sodass neue Blickwinkel und Freiheiten entstehen – ein Blick in die Geschichte und Zukunft des Münchner Stadtmuseums zugleich.
Am Eröffnungswochenende, 22. und 23. April, ist der Eintritt am Samstag und Sonntag kostenfrei. Die Ausstellung läuft vom 22. April bis 7. Januar 2024. Sie ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung lädt das Münchner Stadtmuseum von 20. bis 23. April zu Theaterproduktionen ein, die auf poetische, witzige und kraftvolle Weise die Beziehung zwischen Figur, Objekt und Spieler*in in ihren Mittelpunkt stellen. Die Vorstellungen finden im Stadtmuseum und im HochX, Entenbachstraße 37, statt. Informationen zum Programm unter www.figurentheater-gfp.de oder unter Telefon 233-22347.
Im Rahmen der Ausstellung findet zudem am Mittwoch, 26. April, 20 Uhr, in den Münchner Kammerspielen, Maximilianstraße 26, die Uraufführung von „Klezmer Re-Constructed“ statt, einem Kooperationsprojekt zwischen dem Jewish Chamber Orchestra Munich und Christoph Brech.
(Siehe auch unter Terminhinweise)