Mitmach-Aktion für Bürger*innen zum Thema Behinderung
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Rathaus Umschau 83 / 2023, veröffentlicht am 02.05.2023
„Betrifft Behinderung – Sag uns deine Meinung“ lautet das Motto der Mitmach-Aktion, für die Bürgermeisterin Verena Dietl zusam- men mit Sozialreferentin Dorothee Schiwy und Oswald Utz, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt München, jetzt das offizielle Startsignal gegeben haben. Bei der Aktion haben Münchner*innen mit und ohne Behinderungen die Möglichkeit, ihre Meinung zum Thema Behinderung abzugeben. Plakate auf Litfaßsäulen, in U- und S-Bahnhöfen sowie in Geschäften machen bis 30. Juni auf die Aktion aufmerksam. Mit der Umfrage will das Sozialreferat eruieren, welche Meinungen, Einstellungen und Haltungen die Münchner*innen zum Thema Behinderung haben. Organisiert wird die Aktion vom Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK im Sozialreferat.
Die Stadt will das gleichberechtigte Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen erleichtern. Dazu entwickelt sie nun den 3. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Die Ergebnisse der Umfrage werden dabei berücksichtigt. Der 3. Aktionsplan, dessen Schwerpunkt auf dem Thema Bewusstseinsbildung liegt, soll Ende 2024 vom Stadtrat verabschiedet werden. Bereits im Jahr 2013 wurde der 1. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK vom Stadtrat verabschiedet, im Jahr 2019 der 2. Aktionsplan.
Bürgermeisterin Verena Dietl stellt zusammen mit Sozialreferentin Dorothee Schiwy und Oswald Utz, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt, die Mitmach-Aktion „Betrifft Behinderung – Sag uns deine Meinung“vor (Foto: Michael Nagy/Presseamt München)
Bürgermeisterin Verena Dietl: „München gilt seit Jahren als eine der behindertenfreundlichsten Städte Deutschlands. Ich freue mich sehr, dass nun der 3. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention entwickelt wird. Dies ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer inklusiven Stadtgesellschaft. Entscheidend ist aber, dass Inklusion in der Bürgerschaft gelebt wird. Darum ist Bewusstseinsbildung wichtig. Oft erschweren Berührungsängste, falsche Informationen oder die einseitige Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien ein gleichberechtigtes Miteinander auf Augenhöhe. Deshalb sollen die Maßnahmen des 3. Aktionsplans eine offene, diskriminierungsfreie Haltung stärken, Wissen über Behinderungen und Barrieren vermitteln, Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen fördern und die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen stärken.“
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Für die ersten beiden Aktionspläne wurden inklusionsfördernde Maßnahmen aus allen gesellschaftlichen Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Arbeiten, Bauen, Kultur oder soziale Sicherung erarbeitet. Das Gros der Maßnahmen ist umgesetzt oder läuft noch. Ich bin mir sicher, dass auch die Maßnahmen für den neuen Aktionsplan an der richtigen Stelle ansetzen werden. Diesmal ist die Zusammensetzung der Gruppen, die gemeinsam die Maßnahmen entwickeln, sogar noch vielschichtiger als bei den letzten beiden Malen. Es ist ein besonders schönes Zeichen, dass neben Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung zahlreiche Akteur*innen der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen, von Bildungsträgern und der Wissenschaft, von freien Trägern und der Behindertenhilfe und sogar von Medien vertreten sein werden.“ Oswald Utz, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt München: „Ich begrüße absolut, dass bei den aufeinanderfolgenden Aktionsplänen nicht einfach verschiedene Maßnahmen hintereinander entwickelt werden, sondern dass im Vorfeld darauf geachtet wird, was jetzt gerade ansteht und wichtig ist. Ich bin sehr froh, dass beim 3. Aktionsplan das Thema Bewusstseinsbildung im Fokus steht, da auch die Mehrheitsgesellschaft bereit für Veränderungen sein muss, wenn Inklusion gelingen soll. Ich wünsche mir, dass sich möglichst viele an der Mitmach-Aktion beteiligen. Und ich hoffe, dass vom künftigen 3. Aktionsplan möglichst viele Münchner*innen profitieren werden.“
Für Bürger*innen, die an der Mitmach-Aktion „Betrifft Behinderung – Sag uns deine Meinung“ teilnehmen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder online unter www.muenchen-wird-inklusiv.de oder durch das Ausfüllen einer Postkarte. Postkarten zum Ausfüllen liegen an verschiedenen Stellen aus – unter anderem in der Stadtinformation im Rathaus, in städtischen Einrichtungen und Anlaufstellen mit Publikumsverkehr, in Cafés, Bars und Restaurants sowie in Kinos, Fitness-Studios und Geschäften des täglichen Bedarfs.
Egal, für welche Variante sich Teilnehmende entscheiden: Die Meinungsabgabe erfolgt in beiden Fällen anonym, Kontaktdaten werden nicht abgefragt. Einsendeschluss ist der 30. Juni.