Die Landeshauptstadt München ehrt 1.055 städtische Mitarbeiter*innen, weil sie seit 25, 40 oder 50 Jahren bei der Stadt beschäftigt sind. Dazu gehören Gundula Leier-Fuchs und Jens Besenthal, die als einzige der Jubilar*innen bereits seit einem halben Jahrhundert in städtischen Diensten stehen. Die Erzieherin Gundula Leier-Fuchs aus dem Referat für Bildung und Sport wird am kommenden Montag, 8. Mai, bei der Dienstjubiläumsfeier um 12.30 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses von Oberbürgermeister Dieter Reiter und von Personal- und Organisationsreferent Andreas Mickisch besonders geehrt. Zu dem Festakt am Montag sind 332 Jubilar*innen aus vielen Bereichen der Stadtverwaltung geladen, weitere Veranstaltungen folgen am 9. und 16. Mai.
Andreas Mickisch, Personal- und Organisationsreferent: „Eine gut funktionierende Stadtverwaltung ist kein Selbstzweck, sondern sie hält die Stadt zusammen. Die Jubilar*innen haben in vielen Jahrzenten die Entwicklung der Stadt aktiv mitgestaltet. Die Tatsache, dass so viele Beschäftigte ihr ganzes Arbeitsleben bei der Landeshauptstadt München verbringen, spricht für sich. Wir bieten zahlreiche Anreize und Tätigkeiten mit Sinn und Mehrwert für die Gesellschaft. Bei der Landeshauptstadt gibt es vielseitige Einsatzmöglichkeiten und Arbeitsmodelle, die zum Leben passen.“
Voller Einsatz in der Kita
„Ich werde dringend gebraucht und bin auch sehr gerne hier“, sagt Gundula Leier-Fuchs über ihre Arbeit als Erzieherin in der städtischen Kindertagesstätte Arabellastraße 1. Die 74-Jährige ist vor neun Jahren in Rente gegangen und seitdem als Mini-Jobberin weiter bei der Landeshauptstadt beschäftigt. Sie arbeitet einmal die Woche vier Stunden oder auch, wenn sie bei personellen Engpässen gebraucht wird. Das ist nicht ungewöhnlich, denn durch die Personalknappheit in den Münchner Kitas gibt es bereits seit 2012 dieses Angebot der Stadt für Erzieher*innen im Ruhestand. Derzeit arbeiten 150 Rentner*innen in den Münchner Kitas. Nach ihrer Ausbildung zur „Kindergärtnerin und Hortnerin“, heute Erzieherin, an der städtischen Fachakademie hat Gundula Leier-Fuchs 1970 bei der Stadt angefangen. Nach einiger Zeit als Springerin arbeitete sie im Schulkindergarten, eine heilpädagogische Einrichtung für schulpflichtige Kinder, die noch Förderbedarf haben. Im Rahmen dieser Tätigkeit konnte sie sich zur Sozialpädagogin weiterbilden. Später übernahm sie Leitungsfunktionen in verschiedenen Kindertageseinrichtungen. Gundula Leier-Fuchs ist ihrer Arbeitgeberin sehr dankbar, dass sie viele weitere Qualifikationen erwerben konnte, sei es im sozialpädagogischen, wie auch im sportlichen Bereich, zum Beispiel Rettungsschwimmerin, Skilehrerin und Sportberaterin. Heute genießt sie es, dass sie keine Leitungstätigkeiten mehr hat, sondern sich ganz auf die Kinder konzentrieren kann. Aufhören ist für sie noch kein Thema. „Ich mache weiter, solange ich Spaß habe, fit genug bin und gebraucht werde“.
Landschaften naturnah gestalten
Jens Besenthal arbeitet seit 50 Jahren für und im Auftrag der Landeshauptstadt München. Nach Ausbildung bei der Stadt und vielen Jahren im Referat für Stadtplanung und Bauordnung ist er seit 2005 Geschäftsführer des Vereins zur Sicherstellung überörtlicher Erholungsgebiete in den Landkreisen um München, kurz Erholungsflächenverein. Dafür wurde er von der Stadt im dienstlichen Interesse beurlaubt. Dieser Verein wird von 69 Städten, Landkreisen und Kommunen getragen, auch von der Landeshauptstadt München, um rund um München Erholungsgebiete zu bauen. „Mir macht die Landschaft Spaß, ich habe so ein bisschen einen Blick dafür“, sagt Jens Besenthal. Es macht ihm Freude zu sehen, wie aus einer Kiesgrube eine schön gestaltete Naturlandschaft wird. Der Verein hat bereits rund 30 Erholungsgebiete geschaffen, zum Beispiel die Langwieder Seen, den Deininger Weiher, aber auch Projekte am Ammersee, Starnberger See, Pilsensee und Wörthsee.
Nach seiner Ausbildung zum Beamten im gehobenen Dienst hat Jens Besenthal im Referat für Stadtplanung und Bauordnung unter anderem im Bereich der Verkehrsplanung und bei städtebaulichen Projekten mitgewirkt, zum Beispiel bei der Nachnutzung des früheren Messegeländes an der Theresienhöhe. Später hat er als Leiter die Geschäftsstelle der Hauptabteilung I übernommen. Dort war er für drei Jahre, als sich ihm die Chance bot, Geschäftsführer des Erholungsflächenvereins zu werden. Nun, im Alter von 68 Jahren, geht Jens Besenthal zum 1. Juli 2023 in den Ruhestand. Er hat sein Arbeitsleben schon drei Jahre über die Regelzeit verlängert, weil ihm seine jetzige Tätigkeit so großen Spaß macht. „Vor allem ist es ein sehr seltener Job“, sagt er, „eine positiv besetzte Arbeit und: Man kann drumrum laufen, wenn es fertig ist. In zehn Jahren kann ich dann vielleicht den Enkeln sagen, guck mal, das ist von mir.“
Achtung Redaktionen: Der Termin ist auch für Fotograf*innen geeignet. Jens Besenthal, der in dienstlichem Interesse von der Stadt beurlaubt ist, kann leider nicht bei der Dienstjubiläumsfeier dabei sein.