Am 10. Mai 1933 wurden von den Nationalsozialisten die Bücher von weit über hundert weltbekannten Schriftstellerinnen und Schriftstellern öffentlich auf Scheiterhaufen verbrannt. Als „undeutsch“ geltende Werke von Bertold Brecht, Lion Feuchtwanger, Elisabeth Castonier, Erich Kästner, Annette Kolb, Else Lasker-Schüler, Thomas Mann, Erich Maria Remarque, Ernst Toller, Stefan Zweig und vielen mehr sollten aus dem kollektiven Gedächtnis der Stadt verschwinden. In öffentlichen Veranstaltungen und Lesungen gedenken zahlreiche Organisationen, Institutionen und Privatinitiativen am Mittwoch, 10. Mai, der Namen und Werke der vor 90 Jahren in Deutschland unerwünschten Autor*innen.
Auf dem Königsplatz – dem Ort, an dem 1933 vor den Augen von bis zu 70.000 Menschen Bücher von Autor*innen verbrannt wurden, die dem neuen Regime nicht genehm waren – finden von 10 bis 18 Uhr Lesungen von jeweils fünf Minuten statt. Für die Veranstaltung „München liest – aus verbrannten Büchern“ hat Oberbürgermeister Dieter Reiter die Schirmherrschaft übernommen. Informationen sind in einem Flyer abgedruckt, der unter anderem in der Münchner Volkshochschule in der Einsteinstraße ausliegt.
Auf dem Odeonsplatz erinnern ab 12 Uhr Lesungen einst verbrannter Texte an die im Nationalsozialismus verfemten Autorinnen und Autoren.
Unter anderem beteiligen sich OB Reiter und Kulturreferent Anton Biebl an den Lesungen auf dem Königsplatz und dem Odeonsplatz.
Infos zur „Lesung gegen das Vergessen“ unter http://www.buecherlesung.de. Die Münchner Stadtbibliothek, das NS-Dokumentationszentrum, die Münchner Volkshochschule und das Literaturhaus München beteiligen sich darüber hinaus mit weiteren Veranstaltungen, Sonderprogrammen oder Kursangeboten. Ausführliche Informationen auf den jeweiligen Webseiten.
(Siehe auch unter Terminhinweise)