Projektstipendien Junge Kunst/Neue Medien vergeben
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Rathaus Umschau 86 / 2023, veröffentlicht am 05.05.2023
Die Stadt vergibt das diesjährige Projektstipendium Junge Kunst/Neue Medien für Bildende Kunst in Höhe von 12.000 Euro an Anna Pasco Bolta für das Projekt „Being What It Is“. Mit dem Projektstipendium Junge Kunst/Neue Medien im Bereich Musik in Höhe von 18.000 Euro wird Torbjørn Heide Arnesen für das Projekt „The death of Sensei“ ausgezeichnet. Die Projektstipendien werden zur Realisierung eines konkreten Kunst- oder Musikprojekts, das in besonderem Maße neue Medien bzw. Technologien mit einbezieht, alle zwei Jahre an Münchner Künstler*innen bzw. Musiker*innen vergeben. Über die Vergabe hat der Stadtrat der Landeshauptstadt München auf Vorschlag einer Jury in seiner Sitzung am 4. Mai entschieden.
Die Jury begründete die Vergabe wie folgt: „Anna Pasco Bolta: ‚Being What It Is‘
In Zeiten von NFT, Metaverse und Chat GPT ist es umso wichtiger, Künstler*innen zu beobachten, die sich mit kritischer Distanz dem Zeitgeist annähern und Fragestellungen zu den Grundbedingungen von Existenz und Kommunikation und Mensch-Maschine-Beziehungen aufgreifen. Mit ihrem Kunstprojekt ‚Being What It Is‘ deckt die Künstlerin Anna Pasco Bolta her- vorstechend anspruchsvoll die Spuren neuer Technologien auf und geht dabei mit großem Interesse der Frage nach, wie sich Leben selbst erhält. In Zusammenarbeit mit Spezialist*innen und Wissenschaftler*innen setzt sie sich mit der Materialität von Informationstechnologien auseinander. Sie untersucht die Verbindungen von Phänomenen auf der Mikroebene, um komplexe Systeme auf der Makroebene zu verstehen. Pasco Boltas Projekt führt dazu, Unsichtbares (wie zum Beispiel Kabelbakterien) sichtbar zu machen und unsere symbolischen Beziehungen mit Technologien zu verstehen. Ihr Vorhaben ist ein hybrides Projekt, das seine Betrachter*innen zum Nachdenken über die Zukunft von Informationsmaterialien anregt und einen selbstbewussten, innovativen Ansatz innerhalb der neuen Medienkunstlandschaft verfolgt.
Torbjørn Heide Arnesen: ‚The death of Sensei‘
Torbjørn Heide Arnesen zeichnet mit seinem Projekt ‚The death of Sensei‘ - ‚Der Tod von Sensei‘ ein ambitioniertes Musiktheaterkonzept an der Schnittstelle von Musik, Installation und visuellem Programmiersystem. Die digitale Landschaft entsprechend den Emotionen der Akteur*innen oder Sänger*innen umzuwandeln erschien der Jury als interessanter Ansatz, wobei sie besonders die Multi- und Interdisziplinarität des jungen Teams als vielversprechend hervorhob. So werden der Komponist Torbjørn Heide Arnesen, der Librettist Seonjin Yun, der Installationskünstler Robin Baumgarten und die Dramaturgin Julia Maschke eng an der Umsetzung des Projektes beteiligt sein. Dabei wird es um die Erforschung des menschlichen Wesens gehen und ein visuelles Programmiersystem wird auf Musik und Emotionen der Darsteller*innen reagieren. Die Jury sieht großes Potential in diesem Team und hofft, dass das Projektstipendium die Mitwirkenden insbesondere dabei unterstützen kann, den Schwerpunkt in Richtung Neue Medien weiterzuentwickeln und mit unkonventionellen Ansätzen zu experimentieren.“
Ausführliche Informationen und Jurybegründungen unter http://www.muenchen.de/projektstipendium-kunstund unter http://www.muenchen.de/projektstipendium-medien-musik.