Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke: Kontrollen ausgeweitet
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Rathaus Umschau 87 / 2023, veröffentlicht am 08.05.2023
Das Gesundheitsreferat weitet das Monitoring für das Vorkommen von Stechmücken mit besonderem Fokus auf die Asiatische Tigermücke (Aedes Albopictus) aus. Ein Monitoring der Insektenart wurde bisher an einer Stelle auf einem Friedhof in München durchgeführt. Das Gesundheitsreferat hat veranlasst, dass ab Mai eine Fachfirma an acht über das Stadtgebiet verteilten Stellen das Vorkommen von Tigermücken kontrolliert. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Die Gefahr einer Infektion durch einen Stich der Tigermücke ist in München zwar noch gering. Es ist jedoch denkbar, dass sich stabile Tigermücken-Populationen ausbilden, die auch Krankheitsüberträger sein können. Wir nehmen diese Situation daher schon jetzt sehr ernst. Es ist mir wichtig, dass wir mit unserem ausgeweiteten Monitoring frühzeitig valide Erkenntnisse über das Verhalten der Tigermücke in München bekommen, um bei Bedarf über geeignete Bekämpfungsmaßnahmen zu entscheiden.“
Die Tigermücke ist ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimatet. Klimatische Veränderungen und wärmere Temperaturen begünstigen die Ausbreitung dieser invasiven Stechmückenart. In Regionen, in denen sie sich dauerhaft etabliert hat, ist die Asiatische Tigermücke ein bedeutender Krankheitsüberträger des Chikungunya-Fiebers und kann insbesondere auch Denguefieber, das West-Nil-Virus und Zika-Fieber übertragen. Anders als viele heimische Mückenarten ist die Asiatische Tigermücke tagaktiv und zeichnet sich durch eine gesteigerte Aggressivität aus. Damit ist das Insekt nicht nur deutlich unangenehmer als heimische Mückenarten, mit ihm steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen gestochen und Krankheiten übertragen werden. In München wurde die Tigermücke erstmalig im Jahr 2019 nachgewiesen.
Diese Stechmücken-Falle einer Fachfirma ist im Zuge der Ausweitung des Tigermückenmo- nitorings in einer Münchner Kleingartenanlage aufgestellt. (Foto: Gesundheitsreferat)
Alle Münchner*innen können helfen, die Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern. Die Tigermücke nutzt selbst kleinste Wasseransammlungen, um ihre Eier abzulegen. Dazu reichen ihr beispielsweise Eimer, Regentonnen, Pfützen, Blumenvasen und Untersetzer, Vogeltränken oder verstopfte Dachrinnen. Die Eier können Trockenheit sehr gut überstehen, gelangen sie ins Wasser, schlüpfen die Larven je nach Temperatur innerhalb von ein bis zwei Wochen. Gefäße im Garten oder auf dem Balkon sollten daher so gelagert werden, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann. Die Gefäße sollten zudem regelmäßig geleert und gesäubert werden. Ferner ist anzuraten, Wasserspeicher (Regentonnen, Zisternen) mit einem eng schließenden dichtmaschigen Netz oder einem Deckel gut abzuschließen. Wer eine Mücke entdeckt, sich jedoch nicht sicher ist, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt, kann das Insekt zur Bestimmung an den Mückenatlas schicken.
Weitere Infos sind unter http://stadt.muenchen.de/infos/tigermuecke erhältlich.