Veranstaltungen im NS-Dokumentationszentrum München
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Rathaus Umschau 88 / 2023, veröffentlicht am 09.05.2023
Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:
- Die Theaterveranstaltung „Verboten, verfolgt, erinnert“ von Jugendlichen in Gedenken an die nationalsozialistische Bücherverbrennung 1933 findet am Donnerstag, 11. Mai, um 10 Uhr in Kooperation mit der Stiftung Internationale Jugendbibliothek statt. Der 10. Mai 1933 steht für die brutale Verfolgung von jüdischen und politisch unliebsamen Au- tor*innen. Im Vorfeld des Jahrestages beschäftigten sich Schüler*innen mit dem Leben und Werk einiger verbotener und verfolgter Kinderbuchautor*innen und erarbeiteten gemeinsam eine szenische Performance. Zur Aufführung sind insbesondere Schulen aus München und Umgebung eingeladen. Der Besuch der Performance kann mit einem Rund-
gang in den Ausstellungen des NS-Dokumentationszentrum verbunden werden. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist für Einzelpersonen nicht notwendig. Die Veranstaltung ist geeignet für Schulklassen aller Schulformen ab der 8. Klasse, diese können sich über das Formular unter www.nsdoku.de anmelden.
- Der Dialogrundgang „To be seen. queer lives 1900 – 1950“ findet am Donnerstag, 11. Mai, um 17 Uhr in Kooperation mit der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München statt. Die Ausstellungen „Kunst und Leben 1918 bis 1955“ im Lenbachhaus und „To be seen. queer lives 1900–1950“ im NS-Dokumentationszentrum München setzen sich auf je eigene Weise mit der wechselvollen deutschen Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auseinander. Sie fragen danach, wie unterschiedlich sich Lebensläufe von Künstler*innen in diesem Zeitraum entwickelten. In den 1920er Jahren wurde queeres Leben immer sichtbarer. Es entstand ein offener Umgang mit Sexualität, Körper- und Rollenbildern, ehe die Subkultur von LGBTIQ* im Nationalsozialismus weitgehend zerstört wurde. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung erfolgt unter www.nsdoku.de.
- Die Lesung „Auf der Flucht über den Balkan“ mit Mirano Cavaljeti und Annette Leo findet am Freitag, 12. Mai, um 19 Uhr statt. In seinem Buch „Auf der Flucht über den Balkan“ hat der heute 89-jährige Opern- und Operettensänger Mirano Cavaljeti-Richter seine Lebensgeschichte niedergeschrieben. Er erzählt von seiner Kindheit in einer Großfamilie von Sinti*zze, die als Komödiant*innen mit dem Wohnwagen durch die kleinen Städte und Dörfer Deutschlands zogen und ihre Varieté-Programme vorführten. 1939 flohen sie vor der nationalsozialistischen Verfolgung über die Grenze nach Italien. In ergreifender Lakonie schildert Cavaljeti die dramatische Odyssee durch Italien, Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien, in deren Verlauf sie nach und nach alles verloren, ihr Leben jedoch retten konnten. Mirano Cavaljeti wird an diesem Abend einige Operettenarien vortragen, musikalisch begleitet von der Grünholz-Gruppe. Die Historikerin Annette Leo hat Mirano Cavaljetis Lebensbericht herausgegeben. Sie wird einige Textpassagen lesen und gemeinsam mit dem Autor von der Entstehung des Buches erzählen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Infos zur Barrierefreiheit unter https://www.nsdoku.de/barrierfreiheit.