Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, bietet am Freitag, 5. Januar, um 16 Uhr in Kooperation mit dem Projekt „Museum Signers“ einen inklusiven Rundgang in Deutscher Gebärdensprache durch die Ausstellung „Wichtiger als unser Leben“ an, die sich dem Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos widmet.
Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen riegelten die deutschen Besatzer*innen 1940 einen großen Teil Warschaus ab und verschleppten die jüdische Bevölkerung Warschaus und weiterer besetzter Gebiete dorthin. Um das Geschehen für die Mit- und Nachwelt zu dokumentieren, initiierte der Historiker Emanuel Ringelblum eine beispiellose Sammelaktion im Ghetto: das heute sogenannte Ringelblum-Archiv. Es war das gemeinschaftliche Projekt einer im Geheimen arbeitenden Gruppe von jüdischen Akademiker*innen, Schriftsteller*innen und Aktivist*innen, die sich Oneg Schabbat („Freude des Sabbat“) nannte. Das Oneg Schab- bat-Archiv ist ein einzigartiges und herausragendes Beispiel jüdischer Selbstbehauptung während der Shoah. Es ist ein Akt zivilen Widerstands und der erste Versuch, den von Deutschen initiierten Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas zeitgleich und unmittelbar zu dokumentieren und zu archivieren.
„Museum Signers“ ist ein Projekt der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und des Gehörlosenverbands München und Umland e.V..
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen unter nsdoku.de/programm.