Das Jüdische Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, zeigt ab Donnerstag, 18. Januar, die Installation „Kafkas Schwestern“ des Künstlers Sebastian Jung im Rahmen des Festivals „KAFKA 2024“. In Franz Kafkas 100. Todesjahr möchte das Jüdische Museum mit der Intervention an dessen Schwestern Elli, Valli und Ottla erinnern. Ihre Biografien stehen stellvertretend für die Auslöschung des deutschsprachigen Prager Judentums, als dessen Symbolfigur ihr Bruder heute gefeiert wird.
Am 3. Juni 1924 starb Franz Kafka an den Folgen seiner langjährigen Tuberkulose-Erkrankung in einem Sanatorium bei Wien. Er wurde am 11. Juni auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Prag beigesetzt. Es folgte die posthume Veröffentlichung seiner Werke und schließlich der Weltruhm. Während Franz Kafkas Leben in zahllosen Biografien festgehalten ist, blieben seine drei Schwestern weitestgehend im Schatten. Am meisten ist bekannt über die jüngste Schwester Ottilie (Ottla), die zeitlebens enge Vertraute ihres Bruders war und mit dem sie ein reger Briefwechsel verband. Gabriele (Elli) und Valerie (Valli) tauchten im Leben und in den Aufzeichnungen des Bruders nur am Rande auf. Nach Kafkas frühem Tod verschwammen die Lebenswege der Drei. Die meisten Biografien begnügen sich mit der Notiz, dass Kafkas Schwestern 1942/43 in deutschen Vernichtungslagern ermordet wurden.
Die Installation ist vom 18. Januar bis 29. September im Foyer des Jüdischen Museums München zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Zugang zum Museum und den Ausstellungsflächen ist barrierefrei.
Weitere Informationen zur Installation unter https://www.juedisches-museum-muenchen.de/ausstellungen/kafkas-schwestern.
Achtung Redaktionen: Interviewgelegenheit mit dem Künstler Sebastian Jung am 18. Januar auf Anfrage per E-Mail an presse-juedisches-museum@muenchen.de.