Ende April hat Oberbürgermeister Dieter Reiter zur Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel eine Task-Force einberufen, die Anfang Mai ihre Arbeit aufgenommen hat. Unter Federführung des Kreisverwaltungsreferats und unter Beteiligung verschiedener städtischer Dienststellen und des Polizeipräsidiums München wurden bereits erste Maßnahmen umgesetzt und auf den Weg gebracht.
Ein Schwerpunkt der Task-Force liegt auf dem Alten Botanischen Garten und dem direkt daran anschließenden Karl-Stützel-Platz. Den kriminalpräventiven Empfehlungen des Bayerischen Landeskriminalamtes folgend wurden hier Büsche und Bäume massiv zurückgeschnitten, um eine bessere Einsehbarkeit des Parks zu erzielen. Auch wurden Bänke und Tischtennisplatten abgebaut, die Fehlnutzungen unterlagen, insbesondere weil sie Drogendealern für ihren Handel und zum Verweilen dienten. Noch im Juni wird die Beleuchtung des Parks verstärkt. Zudem hat die Münchner Polizei am 5. Juni eine Videoüberwachung des Bereichs um den Neptunbrunnen initiiert. Auch bessere Zufahrtsmöglichkeiten für Polizei und Rettungsdienst werden aktuell baulich umgesetzt.
Darüber hinaus ist die Task-Force damit befasst, eine stärkere Belebung des Karl-Stützel-Platzes und des Alten Botanischen Gartens noch in diesem Sommer auf den Weg zu bringen. Das Kreisverwaltungsreferat ist hierzu in Kontakt mit verschiedenen Antragssteller*innen aus der Gastroszene und des Freizeitsports, um ein möglichst breites Angebot zu schaffen und die Fläche durch attraktive Angebote zu nutzen: So sind am Neptunbrunnen und am Karl-Stützel-Platz für die Zeit ab Juli je ein Kulturbiergarten geplant. Seit Mittwoch gibt es einen mobilen Eisverkäufer im Alten Botanischen Garten.
Ab voraussichtlich Ende Juni sollen jeden Samstag bis Oktober Kinder-Spielnachmittage mit verschiedenen Bewegungsspielen unter entsprechender Betreuung im Park angeboten werden. Ergänzt wird das Angebot in Kürze durch das Aufstellen einer Kletterwand oder eines Boulderwürfels am Karl-Stützel-Platz. Mittelfristig sind weitere Maßnahmen geplant, wie eine Skateanlage, ein Basketballfeld sowie ein Street-Fußballfeld. Ein zweiter aktueller Arbeitsschwerpunkt der Arbeit der Task-Force ist die Schützenstraße. Um hier den Verwahrlosungstendenzen durch die Leerstände von Kaufhof und Karstadt entgegenzuwirken, wird entlang des leerstehenden Gebäudes ein einheitlicher Bauzaun errichtet, der trotz des Leerstandes und der Baustellentätigkeiten eine gewisse Lebensqualität in der Schützenstraße erhalten soll. Das Provisorium wird voraussichtlich bereits am 13. Juni errichtet, bevor dann gegen Ende Juli eine solide und längerfristige Einrichtung umgesetzt wird.
Begleitend finden aktuell auch Gespräche mit den ansässigen Gewerbebetrieben statt, mit dem Ziel, eine Belebung durch größere Freischankflächen oder Verkaufsstände (zum Beispiel Obst) zu erzielen und die Schützenstraße so lebendiger und attraktiver zu gestalten.
Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität wurden darüber hinaus bereits verschiedene bereits jetzt sichtbare Maßnahmen umgesetzt: So wurden Pflanzgefäße zur Begrünung der Fußgängerzone aufgestellt, nicht mehr notwendige Baustelleneinrichtungsgegenstände entfernt und Parkverstöße sichtbar verstärkt kontrolliert. Auch der kleine Brunnen in der Schützenstraße wird in Kürze wieder in Betrieb genommen.
Auch im Bereich der Sonnenstraße ist man in der Task-Force dabei, Verbesserungen herbeizuführen. So steht man auch hier im Austausch unter anderem zu Zwischennutzungen im ehemaligen Kaufhofgebäude. Zudem wurde das Räumungsintervall von lagernden oder nächtigenden Personen deutlich erhöht.
Weiter auf der Agenda der Task-Force stehen neben den bereits genannten Örtlichkeiten der Nussbaumpark sowie die Baustellensituation insgesamt rund um den Hauptbahnhof.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Mir war es ein großes Anliegen, mit der Einberufung der Task-Force Missständen im Bahnhofsviertel entschieden und schnell entgegenzuwirken. Einiges ist in der kurzen Zeit bereits umgesetzt worden und weitere Verbesserungen sind auf den Weg gebracht. Wir werden alles tun, um die Bahnhofsgegend wieder ansehnlicher zu machen. Deshalb wurden beispielsweise nicht nur im Alten Botanischen Garten Büsche und Bäume massiv zurückgeschnitten, sondern auch in der Schützenstraße die unansehnlichen Betonelemente entfernt und Pflanztröge aufgestellt, auch der Brunnen soll in Kürze wieder geöffnet werden. Aber das ist erst der Anfang. Insgesamt will ich, dass die Bahnhofsgegend wieder mehr belebt wird und sich die Menschen gern hier aufhalten. Ich werde mir weiterhin regelmäßig über die Arbeit der Task-Force berichten lassen.“
Am 2. Juli wird der Stadtrat ausführlich über die Arbeit der Task-Force und die Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel unterrichtet.
Kreisverwaltungsreferentin Dr. Sammüller-Gradl: „Ich bin froh, dass wir durch das gute und koordinierte Zusammenwirken der städtischen Dienststellen und der Münchner Polizei bereits erste Maßnahmen zur Verbesserung der Situation rund um den Hauptbahnhof anstoßen konnten.“