Was ist der Stand beim WLAN-Ausbau an Münchner Schulen?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Leo Agerer, Andreas Babor, Sabine Bär, Beatrix Burkhardt, Alexandra Gaßmann, Heike Kainz und Jens Luther (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) vom 3.4.2024
Antwort IT-Referentin Dr. Laura Dornheim:
In Ihrer Anfrage haben Sie folgenden Sachverhalt vorausgeschickt: „Die Landeshauptstadt München ist bereits seit fast einem Jahrzehnt mit dem WLAN-Ausbau an Münchner Schulen beschäftigt und möchte mittlerweile bis spätestens 2025 damit fertig sein. Das nunmehr verantwortliche IT-Referat berichtet gegenüber dem Stadtrat seit einiger Zeit, dass der Ausbau fast abgeschlossen sei. Eine neue Umfrage der Schüler/innen-Vertretungen zeigt, dass der tatsächliche Ist-Stand an vielen Schulen nicht zufriedenstellend ist.“
Zu den im Einzelnen gestellten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Wie erklärt sich die Diskrepanz zwischen der Umfrage und den Berichten des IT-Referates bzw. der LHMS?
Antwort:
Die nicht repräsentative Umfrage der Bezirksschülersprecher*innen richtete sich an alle Schülersprecher*innen an Münchner Gymnasien, von denen 39 teilgenommen haben. Auf Nachfrage erhielten wir den Ausschnitt zu der Frage „In wie viel Prozent der Räume habt ihr funktionierendes WLAN?“ dieser Umfrage. Um das Ergebnis konkret einordnen zu können und daraus Schlüsse zu ziehen, fehlen weitere Informationen. Beispielsweise ist nicht ersichtlich, welche 39 Gymnasien teilgenommen haben und welche Räume konkret bei der Beantwortung der Frage einbezogen wurden. Im Projektauftrag zum WLAN-Ausbau wurde festgelegt, dass Bildungseinrichtungen weitgehend flächendeckend mit WLAN in allen Räumen ausgestattet werden, die zu Ausbildungszwecken („Lehren und Lernen“) genutzt werden (Klassenräume, Lehrsäle, Aufenthaltsräume, …) und bei denen die technischen Möglichkeiten vorhanden sind (z.B. freie Netzwerkdosen).
Frage 2:
Wann wird der WLAN-Ausbau an den Münchner Schulen abgeschlossen sein? Welchen Stand wird zu diesem Zeitpunkt die technische Umsetzung erfüllen?
Antwort:
Der WLAN-Ausbau konnte zwischenzeitlich für insgesamt 380 von 392 dezentralen schulischen Bildungseinrichtungen realisiert werden. Insgesamt wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt ca. 15.000 Access Points in Räumen für Lehren und Lernen sowie Verwaltungsräumen verbaut. Bei acht der noch nicht mit WLAN ausgestatteten Einrichtungen konnten die erforderlichen Baumaßnahmen an der passiven Infrastruktur im Jahr 2023 nicht plangemäß fertiggestellt werden. Diese noch ausstehende WLAN-Versorgung wird bis Ende Juli 2024 finalisiert. Bei den dann noch verbleibenden vier auszustattenden Bildungseinrichtungen handelt es sich um geplante oder bereits laufende Bauvorhaben, diese werden nach Abschluss der Bautätigkeiten mit WLAN ausgestattet. Zusätzlich zu den schulischen Bildungseinrichtungen wurden 206 Kindertagesstätten, die sich mit Schulen auf einem Campus befinden, 37 Tagesheime und 12 Bildungslokale mit WLAN ausgestattet. Im Jahr 2024 erfolgt nun die Ausstattung der 205 freistehenden Kindertagesstätten; 11 dieser freistehenden Kindertagesstätten wurden zum jetzigen Zeitpunkt bereits mit WLAN versorgt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten bereits an 67 dieser freistehenden Kindertagesstätten die für die Planung erforderlichen Vorortbegehungen durchgeführt werden.
Frage 3:
Wer setzt die bauliche/technische WLAN-Anbindung um?
Antwort:
Die WLAN-Ausstattung an dezentralen Bildungseinrichtungen unter der Sachaufwandsträgerschaft der Landeshauptstadt München wurde im Rahmen eines Projektes des IT-Referates (Severin4education) beauftragungskonform für Räume mit dem Verwendungszweck Lehren & Lernen bei vorhandenen technischen Voraussetzungen (wie z.B. vorhandene Datendosen) umgesetzt. Erforderliche Ertüchtigungen der passiven Infrastruktur (Auflösung von Shared Media) an Bestandsbauten hat die zuständige Abteilung des Baureferats im Vorfeld des WLAN-Ausbaus vorgenommen.
Frage 4:
Welche Schulen haben aktuell noch keine WLAN-Anbindung? Welche Schulen haben bisher keine Anbindung mit Glasfaserkabel? Bis zu welchem Zeitpunkt wird dies hergestellt sein?
Antwort:
Wie unter Frage 2 beschrieben, konnten folgende acht Einrichtungen aufgrund nicht abgeschlossener baulicher Maßnahmen in 2023 nicht mit WLAN ausgestattet werden (Stand Ende April 2024):
- Mittelschule Cincinnatistraße 63; WLAN-Rollout geplant für KW18
- Grundschule Lincolnstraße 62; WLAN-Rollout geplant für KW18
- Grundschule Großhaderner Straße 50; WLAN-Rollout geplant für KW19
- Sonderpädagogisches Förderzentrum Heinrich-Braun-Weg 11, 15; WLAN-Rollout geplant für KW18
- Förderzentrum Mathilde Eller, Klenzestraße 27/Corneliusstraße 17A; WLAN-Rollout geplant für KW26
- Grundschule Gärtnerplatz, Klenzestraße 27; WLAN-Rollout geplant für KW26
- Städtische Berufsschule für Fachkräfte in Arzt- und Tierarztpraxen und Pharmazeutischkaufmännische Angestellte, Orleansstraße 46, Orleansplatz 13; WLAN-Rollout geplant für KW21
- Städtische Berufsschule für Zahntechnik, Chemie-, Biologie- und Drogerieberufe, Orleansstraße 46, Orleansplatz 13; WLAN-Rollout geplant für KW21
Alle städtischen und staatlichen Schulen in München sind seit Anfang 2022 und alle Kindertagesstätten seit Mitte 2022 über Breitband-Glasfaser an die städtische Netzinfrastruktur angebunden.
Frage 5:
An welchen Schulen ist WLAN nicht am ganzen Schulcampus für die Schüler verfügbar?
Antwort:
An allen Schulen wurden flächendeckend Räume, welche für Lehren und Lernen oder zur Vor- und Nachbereitung dienen, sowie Räume für Verwaltungstätigkeiten mit WLAN ausgestattet. Dies wurde mit den jeweiligen Einrichtungen abgestimmt. Eine WLAN-Ausstattung des gesamten Campus inkl. Außenbereiche, Schwimmbäder, Tiefgaragen etc. war nicht vorgesehen.
Frage 6:
Welche WLAN-Probleme an Schulen sind der Landeshauptstadt München bekannt?
Antwort:
Wie bei jeder großflächig angelegten Neuausstattung kann es auch beim WLAN-Ausbau zu Störungen kommen. In Summe wurden für das Kalenderjahr 2024 143 Incidents mit dem Betreff WLAN eröffnet. Ein großer Teil beschreibt Störungen in Verbindung mit Endgeräten, die auf keine direkte Störung im WLAN zurückzuführen sind. Hinzu kommen Hardwaredefekte,die bei der Größe der Installation als gering einzustufen sind. Aufgrund des vorgegebenen Umfangs des WLAN-Projektes (Verfügbarkeit in Räumen für Lehren und Lernen) besteht eine begrenzte Reichweite und Signalstärke. Beispielsweise kann es beim Raumwechsel zu Abbrüchen kommen. Wenn viele Endgeräte an nur einem Access Point angemeldet sind, wird die Bandbreite aufgeteilt, was wiederum Auswirkung z.B. bei größeren, gleichzeitigen Downloads auf die Geschwindigkeit hat.
Frage 7:
Welche Maßnahmen werden unternommen, um schnelle Abhilfe zu schaffen? Wie lange dauert im Durchschnitt die Behebung von WLAN-Problemen an den Schulen? Welche Maßnahmen werden unternommen, um proaktiv Ausfälle zu verhindern?
Antwort:
Die WLAN-Probleme wurden und werden im laufenden Projekt in Form von erforderlichen Nacharbeiten und Störungsbehebungen korrigiert. Abgeschlossene und an den Betrieb übergebene Standorte werden im Rahmen des Störungsprozesses durch die LHM-S betreut. Die Qualifizierung der Incidents erfolgt durch den Field Service sowie den Service Desk. Sofern eine Störung im WLAN-Netzwerk vorliegt, werden die Incidents an it@M zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet.
Im Rahmen des Projektabschlusses und zur Sicherstellung der Kund*innenzufriedenheit wurde ein Fragebogen entwickelt, um Problemfelder zu identifizieren und Maßnahmen abzuleiten. Dieser Fragebogen wird vom Field Service der LHM-S zusammen mit den für die Einrichtung zuständigen Anwendungsbetreuer*innen beantwortet. In Zusammenarbeit zwischen der LHM-S und it@M werden die erhobenen Daten analysiert und mögliche Lösungsszenarien entwickelt. Die Umfrage zur Kund*innenzufriedenheit findet aktuell noch statt und wird im Anschluss ausgewertet. Nach Auswertung werden entsprechende Lösungsvorschläge zusammen mit it@M entwickelt. Der Durchschnitt der Bearbeitung lag bei 6 Werktagen. Eine Vielzahl der Incidents konnte bereits am Meldetag gelöst werden.