Der Juli ist wieder der Monat für die Internationalen Stummfilmtage. Von 9. bis 28. Juli kommen im Kinosaal des Filmmuseums München, St.-Jakobs-Platz 1, wieder Klassiker und neue Entdeckungen, häufig in neuen Restaurierungen, zur Aufführung. Die Filme werden von den bewährten Musiker*innen Neil Brand und Stephen Horne aus London, Richard Siedhoff und Mykyta Sierov aus Weimar, Günter A. Buchwald und Frank Bockius aus Freiburg sowie Sabrina Zimmermann, Mark Pogolski und Masako Ohta aus München live am Flügel und mit Oboe, Akkordeon, Flöte, Geige und Schlagwerk begleitet.
Das Programm bietet einen Querschnitt durch alle Produktionen, Regionen, Themen, Genres und Stile des Stummfilms. Bekannte Werke in neuen Restaurierungen stehen neben Unbekanntem oder kürzlich Neuentdecktem. Von allen Titeln laufen die bestmöglichen Versionen, oft sogar in deutscher Erstaufführung.
Zur Eröffnung der Stummfilmtage am Dienstag, 9. Juli, um 20 Uhr geht es auf Reisen zu Schnee und Eis mit dem Kurzfilm „Die Entdeckung des Nordpols“ (1912) von Georges Méliès und auf hohe See mit dem Klassiker „The Navigator“ (1924) von und mit Buster Keaton – als schüchterner Millionärssohn, der mit seiner Angebeteten auf einem verlassenen Dampfschiff auf dem Ozean treibt und in die unmöglichsten Situationen gerät. Ein Highlight ist die neue Restaurierung des Filmmuseums „Genuine“ (1921) am Mittwoch, 10. Juli, von Robert Wiene, dem zweiten expressionistischen deutschen Stummfilm, über einen männermordenden Vamp, der in einer seltsamen Grotte gefangen gehalten wird. Hauptdarstellerin Fern Andra ist darin in 36 bizarren Kostümen zu sehen.
Nicht fehlen im Programm dürfen Kurzfilme mit Laurel & Hardy, die treffsicher von Neil Brand und Richard Siedhoff begleitet werden, eine Komödie von Ernst Lubitsch, „Die Bergkatze“ mit Pola Negri, ein restaurierter Kurzfilm mit Karl Valentin und vieles mehr. Alle Termine sind zu finden unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.