Der Philologe und Übersetzer Prof. Dr. Werner von Koppenfels wird mit dem Übersetzungspreis 2024 ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird, alternierend mit dem Literatur- und Publizistikpreis, alle drei Jahre für ein herausragendes übersetzerisches Gesamtwerk und besondere Verdienste um die Vermittlung fremdsprachiger Literatur in Deutschland vergeben. Die Verleihung findet mit geladenen Gästen statt. Die Grußworte sprechen Stadtrat Professor Dr. Jörg Hoffmann (FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters und Kulturreferent Anton Biebl; die Laudatio hält Dr. Holger Pils (Lyrik Kabinett).
Aus der Jurybegründung
„Werner von Koppenfels verdanken sich – zusammen mit Friedhelm Kemp – zwei maßstabsetzende, zweisprachige Anthologien der französischen und der englischen Lyrik in jeweils vier Bänden: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Von Koppenfels‘ Übersetzungspraxis widerlegt ein Diktum von Robert Frost, wonach Dichtung das ist, was in der Übersetzung verloren geht. Koppenfels dagegen: ,Dichtung ist das, was der Übersetzer zu bewahren hat, und ganz hoffnungslos ist seine Sache nicht‘ – jedenfalls nicht, wenn man ihn selbst am Werk sieht: wie das geschulte Auge des Philologen die Finessen der Originale erfasst und er sie dann stilsicher in seinen reichen deutschen Wortschatz überführt, wobei er für das, was sich in den Vorlagen der Übersetzbarkeit bleibend entzieht, im Deutschen ebenso findig wie erfinderisch neue und andersartige Reize und Assoziationen hinzugewinnt. Mit dem Übersetzungspreis 2024 ehrt die Stadt München einen Kulturvermittler von unermüdlicher Entdeckerfreude und außergewöhnlicher Sprachmächtigkeit.“
Die ausführliche Jurybegründung ist unter www.muenchen.de/literatur abzurufen.
(Siehe auch unter Terminhinweise)