Die Landeshauptstadt München hat die diesjährigen Innovationspreise verliehen. Preisträger sind das Team Sky Eye, das Start-up Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH, das Team WORKINGER, das Team UTurn Mobilitätswende sowie das Start-up SE3 Labs GmbH.
Bürgermeister Dominik Krause, Schirmherr des Wettbewerbs: „München zählt zu den innovativsten Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Beschleuniger dieser positiven Entwicklung sind die hervorragenden Universitäten und Hochschulen, eine florierende Start-Up-Szene und ein gesellschaftliches Klima, das kreative Köpfe aus aller Welt anzieht. Als Landeshauptstadt München wollen wir diese Innovationskraft nutzen, um die Verwaltung mit smarten Lösungen weiterzuentwickeln und den Service für die Bürger*innen zu verbessern. Ich bin gespannt auf den Einsatz der Innovationen im städtischen Testfeld. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger*innen.“
Die Preisträger werden nach der Sommerpause die Lösungsvorschläge zu den jeweiligen Aufgabenstellungen in einer Co-Creation-Phase mit der Stadtverwaltung weiterentwickeln und in der Praxis testen.
Von links nach rechts: Mobilitätsreferent Georg Dunkel, Moritz Dillmann (WORKINGER), Stadtdirektor des RKU Boris Schwartz, Eric Treske (UTurn Mobilitätswende), Fritjof Knier, Sven Seeberg (beide Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH), Simon Klenk (SE3 Labs GmbH), Stadtdirektor des Kommunalreferats Edwin Grodeke, Moritz Valentino Huber (Sky Eye), Daniel Kehne (Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH), Jonas Watzlowik (Sky Eye), Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl, der Referent für Arbeit und Wirtschaft Clemens Baumgärtner, Stadträtin Ursula Harper (Foto: Bert Willer/RAW)
Die Innovationspreise der Landeshauptstadt München wurden zum siebten Mal verliehen. Sie sind mit 10.000 Euro dotiert. Darüber hinaus steht für die Co-Creation-Projekte ein Umsetzungsbudget von jeweils bis zu 25.000 Euro zur Verfügung. Die Preisträger sind:
Team Sky Eye: Verbesserung der Datenlage zum ruhenden Verkehr
Verschiedene Stadtteile Münchens kämpfen mit einem hohen Parkdruck. Zeitgleich blockieren private Fahrzeuge oft wertvollen öffentlichen Raum, da sie nur einen Bruchteil des Tages genutzt werden. Auf Basis umfassender Informationen über den ruhenden Verkehr – der Fachbegriff für geparkte Fahrzeuge – im öffentlichen und privaten Raum kann die Stadt München passgenaue Maßnahmen entwickeln. Mit der Challenge „Verbesserung der Datenlage zum ruhenden Verkehr“ suchte das Mobilitätsreferat deswegen nach innovativen Ideen, um Daten über den ruhenden Verkehr einfacher und schneller zu erheben und zu analysieren. Der Innovationspreis ging an das Team Sky Eye für seinen KI-basierten Plugin, der Fahrzeuge im öffentlichen wie privaten Raum erkennen und kategorisieren kann.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Lösung von Sky Eye passt perfekt zu unseren Bedürfnissen. Sie bietet eine langfristige Anwendbarkeit, eine hohe Datenqualität und das in einem vertretbaren finanziellen Rahmen.“
Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH: Digitales Welcome Center
Mit der Challenge „Digitales Welcome Center – KI-unterstütztes Informationsportal für neue und zukünftige Münchner Bürger*innen“ suchte das Kreisverwaltungsreferat in Kooperation mit dem IT-Referat eine Lösung, um allen neuen und zukünftigen Münchner Bürger*innen dabei zu helfen, sämtliche für sie persönlich relevanten Informationen zu erhalten. Das digitale Welcome Center soll eine einfache, selbstständige Informationsbeschaffung für Bürger*innen sowie eine effiziente, telefonische oder persönliche Beratung von Kund*innen durch Mitarbeitende der Stadtverwaltung ermöglichen.
Der Innovationspreis ging an das Start-up Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH mit dem Projekt MIA – München Information Assistant, einem chatbotartigen Softwareinterface.
Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl: „Die KI spielt im Team Willkommenskultur! Mit dem Team der Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH haben wir ein Gewinnerteam, das die Bedürfnisse der Zielgruppen sehr gut kennt und maßgeschneiderte Lösungen entwickelt. Es freut mich sehr, dass Innovation und Engagement für eine echte Willkommenskultur Hand in Hand gehen und die geplanten digitalen Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebenswirklichkeit der gesamten Stadtgesellschaft liefern.“
IT-Referentin Dr. Laura Dornheim: „Digitale Teilhabe für alle Menschen in München zu ermöglichen, ist mir als IT-Referentin ein besonderes Anliegen. Gerade für Personen, die aus dem Ausland neu nach München kommen, sind die Vielzahl an Anforderungen sowie Angeboten der Verwaltung oft nicht einfach zu navigieren. Ich freue mich, dass wir – das RIT und das KVR im Schulterschluss – mit dem Digitalen Welcome Center die Informationsbeschaffung für Neuankömmlinge und KVR-Mitarbeitende digitalgestützt weiter verbessern und insgesamt noch zuverlässiger gestalten können. Das Team rund um MIA hat uns überzeugt, da sie die notwendige Erfahrung an der Schnittstelle von Digitalisierung und Integration mitbringen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
WORKINGER – Work in Germany: Job- und Recruitingkompass
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft stellte für den diesjährigen Wettbewerb die Challenge „Job- und Recruitingkompass für internationale Newcomer“. Ziel ist es, im Hinblick auf den Arbeitskräftemangel den Jobeinstieg von internationalen Newcomern und deren Rekrutierung durch Unternehmen mithilfe eines digitalen, nutzerorientierten Kommunikationsmediums zur Arbeitsmarktintegration in München zu vereinfachen und zu beschleunigen. Eine mehrsprachige, KI-basierte Lösung soll den Zugang in den Münchner Arbeitsmarkt anleiten und begleiten.
Das Start-up WORKINGER – Work in Germany wurde mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft: „Das Start-up hat die wesentlichen Hürden bei der Integration von Neuzugewanderten in den Arbeitsmarkt erkannt, wie das Matching von Qualifikationsprofilen und -anforderungen sowie Sprachbarrieren. Den komplexen Herausforderungen der Jobsuche und des Recruitings internationaler Newcomer verspricht WORKINGER auf innovative Weise zu begegnen.“
Team UTurn Mobilitätswende: Energiesuffiziente Mobilitätsroutinen
Um das Klima zu schützen, braucht es eine tiefgreifende Veränderung des Mobilitätsverhaltens. Deshalb suchte das Referat für Klima- und Umweltschutz mit der Challenge „Choose Green – Vermittlung energiesuffizienter Mobilitätsroutinen für München“ ein Hilfsmittel, das den Münchner*innen vermittelt, wie sie ihr Verhalten zugunsten von energiesuffizienten Alltagsroutinen und eines klimafreundlichen Lebensstils im Bereich Mobilität verändern können.
Genau hier setzt der Gewinner des Innovationspreises, das Team UTurn Mobilitätswende an. Es hat einen Ansatz geschaffen, der auf spielerische und ansprechende Weise Menschen dabei unterstützt, ihr Mobilitätsverhalten kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig kreative Alternativen zu finden. Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz: „Der Ansatz von UTurn Mobilitätswende spricht sowohl das Herz als auch den Verstand der Menschen an. Er stärkt das Gemeinschaftsgefühl und betont die kollektive Verantwortung für den Klimaschutz. Damit trägt das Team maßgeblich zur Förderung eines nachhaltigen Lebensstils jeder und jedes Einzelnen bei. Das Tool zeigt, dass der Weg in eine klimafreundliche Zukunft nicht über Verbote und Einschränkungen führt, sondern über positive Anreize und gemeinsame Erlebnisse.“
SE3 Labs GmbH: Routing für Fußwege im Schatten
Münchens Digitaler Zwilling bietet eine hervorragende Grundlage für neue Services für die Münchner Bürgerschaft. Mit der Challenge „The cool side of Munich – Routing für Fußwege im Schatten“ soll ausgelotet werden, wie Bürger*innen mithilfe einer digitalen Anwendung durch eine geschickte Wahl der Fußwege gesundheitliche Risiken durch Hitze möglichst vermeiden könnten.
Die SE3 Labs GmbH gewann den Innovationspreis mit dem Projekt „SpatialGPT Urban Shade Guide: Kühle Wege durch München“, das Fußgänger entlang kühler Routen navigiert.
Edwin Grodeke, Stadtdirektor des Kommunalreferats: „Der Umgang mit den steigenden Temperaturen ist ein zunehmend bedeutendes Thema. Besonders freut es uns, dass wir mit einer digitalen Lösung zum Schutz der Münchnerinnen und Münchner beitragen können.“ Der diesjährige Innovationswettbewerb ist auch mit dem EU-Leuchtturmprojekt „Creating NEBourhoods Together“ verknüpft, das insbesondere städtische Testfelder in Neuperlach anbietet (www.nebourhoods.de). Die nächste Runde des Innovationswettbewerbs wird im Frühjahr 2025 ausgeschrieben. Bereits jetzt können Interessierte sich im Internet unter muenchen.de/innovationswettbewerb anmelden, um automatisch über den Ausschreibungsstart informiert zu werden. Ausführlichere Informationen zu den Sieger-Ideen finden sich auf der Webseite www.munich-business.eu/meldungen/innovationspreis-muenchen2024.html.
Achtung Redaktionen: Honorarfreie Bilder von der Preisverleihung sind bei der Pressestelle des Referats für Arbeit und Wirtschaft erhältlich per E-Mail an wolfgang.nickl@muenchen.de.