Zur aktuellen Situation der Kindertagespflege in München

Die Kindertagespflege ist ein wichtiger Bestandteil des Betreuungssystems in München. Derzeit betreuen rund 415 Kindertagespflegepersonen rund 1.700 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren im Umfang von durchschnittlich mindestens zehn Wochenstunden Betreuungszeit pro Tagespflegekind. Kindertagespflegepersonen sind in der Regel selbstständig tätig. Die Landeshauptstadt hat im vergangenen Jahr rund 32 Millionen Euro in die Kindertagespflege investiert und möchte dieses Betreuungsangebot auch künftig für die Kinder, Eltern und die Tagesbetreuungspersonen so attraktiv wie möglich gestalten.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Kindertagespflege hat sich über viele Jahre zu einem unverzichtbaren Baustein unserer Betreuungsangebote entwickelt. Viele Eltern sind darauf angewiesen, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. Kindertagespflege bedeutet Bildung und Erziehung und die Förderung der Entwicklung des Tagespflegekindes zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit. Die Kindertagespflegepersonen leisten hier eine herausragende und wertvolle Arbeit.“ 2019 wurde der sogenannte Buchungskorridor eingeführt. Das bedeutet, dass eine Kindertagespflegeperson beispielsweise ein Kind für 36 Stunden in der Woche betreut und damit im Buchungskorridor 36 bis 40 Stunden liegt. Die Betreuung wird entsprechend dem höchsten Stundensatz des Buchungskorridors vergütet – unabhängig vom tatsächlichen Betreuungsumfang in diesem Rahmen.
Im Dezember 2023 hatte das Sozialreferat dem Stadtrat vorgeschlagen, die Fördersätze um zirka 3,8 Millionen Euro anzuheben. Zugleich sollte die Rückkehr zur stundengenauen Abrechnung erfolgen. Letzteres stieß auf Widerstand, so dass das Thema vertagt wurde.
In diesem Jahr hat sich das Sozialreferat nochmals intensiv mit den Förderbedingungen für die Kindertagespflege auseinandergesetzt und einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der wesentliche Forderungen der Betreuungspersonen aufgreift, beispielsweise die Erhöhung der bisherigen 30 „Kulanztage“, das heißt die Fortzahlung der Förderleistung während der betreuungsfreien Zeit, beispielsweise wegen Urlaub oder Krankheit. Aufgrund der aktuellen Haushaltslage und der durch den Stadtrat am 3. Juli beschlossenen Einsparungen für das laufende Haushaltsjahr kann dieser Maßnahmenkatalog leider derzeit nicht dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt werden.
Die bisherigen Förderleistungen werden aber in vollem Umfang beibehalten und die Förderung des Buchungskorridors wird verlängert. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Wir tun unser Möglichstes, dass die Kindertagespflege in München als wichtige Säule der Kinderbetreuung für Eltern und Kinder in weiterhin sehr guter Qualität erfolgt und die derzeitigen Arbeitsbedingungen der Kindertagespflegepersonen erhalten bzw. verbessert werden. Daher prüfen wir mit Hochdruck, ob es möglich ist, neben dem aktuellen Erhalt des Buchungskorridors, den selbstständig tätigen Betreuungspersonen eine Wertschätzung zukommen zu lassen, die wir trotz der aktuellen Finanzsituation der Landeshauptstadt realisieren können.“