„Die Rückkehr der Namen“ – so heißt ein neues Erinnerungsprojekt des Bayerischen Rundfunks (BR) mit Unterstützung der Stadt München, in dem die Schicksale der Münchner Opfer des Nationalsozialismus dokumentiert werden. Das Team von Public History im Kulturreferat der Stadt hat dazu die historischen Informationen aufbereitet und dem BR zur Verfügung gestellt. Zudem berät es die Projektverantwortlichen in fachwissenschaftlicher Hinsicht. Für die projekteigene WebApp, erreichbar unter br.de/rueckkehr-der-namen, wurden in Zusammenarbeit mit einem Autorenteam des BR rund 1.000 Lebensgeschichten aufbereitet und für Patenschaften zugänglich gemacht. Denn das Projekt lebt von der aktiven Teilhabe der Bevölkerung.
Interessierte können ab sofort diese Patenschaften für rund 1.000 Todesopfer des Nationalsozialismus in München übernehmen. Alle Informationen zum Projekt „Die Rückkehr der Namen“ und den Patenschaften sind unter br.de/rueckkehr-der-namen zusammengestellt.
Am Donnerstag, 11. April, ab 15 Uhr informieren alle, die eine Patenschaft übernommen haben, über die Schicksale der Verfolgten. An Orten, die im Zusammenhang mit den Lebens- und Leidensgeschichten der Verfolgten stehen, tragen sie biographische Erinnerungstafeln und vermitteln im Gespräch. Um 17 Uhr treffen sich alle Teilnehmenden für einen „Weg der Erinnerung“ vom Königsplatz durch das ehemalige „Braune Viertel“ zum Odeonsplatz. Dort wird ab 18 Uhr eine Abschlussveranstaltung gestaltet, bei der auch Oberbürgermeister Dieter Reiter sprechen wird. Gespräche, Film- und Performance-Beiträge sowie Musik, unter anderem vom Münchner Rundfunkorchester, bilden das Rahmenprogramm.
Mit den Patenschaften wird eine deutliche Verbindung zur Gegenwart und in den Stadtraum sichtbar. So setzen alle Teilnehmenden und das gesamte Erinnerungsprojekt in der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ ein klares Zeichen für Demokratie und eine offene Gesellschaft.
Kulturreferent Anton Biebl: „München hat eine besondere Verantwortung bei der Erinnerung an die im Nationalsozialismus Verfolgten und Ermordeten. Wenn wir deren Geschichte nicht von Generation zu Generation weitergeben, haben wir als Gesellschaft versagt. Niemand wird vergessen!“ Initiator Andreas Bönte, stellvertretender Programmdirektor Kultur des BR: „Das Leben in einer Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, wie wir zurzeit weltweit erleben. Deshalb gilt es, wachsam und sichtbar zu sein. Das Erinnerungsprojekt ‚Die Rückkehr der Namen‘ zeigt Haltung und gibt der Erinnerung an die Nazi-Opfer und dem Vermächtnis der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eine Perspektive über die Gegenwart hinaus. Dass es von so vielen Partnern mitgetragen wird, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Freude.“
Unter www.br.de/rueckkehr-der-namen sind Biografien der Verfolgten, Hintergründe und weiterführende Beiträge zu finden. Auch ohne die Übernahme einer Patenschaft ist eine Unterstützung des Erinnerungsprojekts „Die Rückkehr der Namen“ möglich: durch die Teilnahme am „Weg der Erinnerung“ und an der Abschlussveranstaltung auf dem Odeonsplatz.
Achtung Redaktionen: Eine Pressemeldung des BR ist zu finden unter https://t1p.de/PM-Rueckkehr. Pressekontakt Public History im Kulturreferat: Moritz Kienast, Telefon 233-21647, E-Mail public-history@muenchen.de. Kontakt BR-Pressestelle: Detlef Klusak, Telefon 5900-10553, E-Mail detlef.klusak@br.de. Fotos unter www.br-foto.de und E-Mail bildmanagement@br.de.