Drastischer Anstieg von Herzproblemen und Schlaganfallsymptomen
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Daniel Stanke, Markus Walbrunn und Iris Wassill (AfD) vom 22.4.2024
Antwort Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl:
In Ihrer Anfrage vom 22.4.2024 führen Sie Folgendes aus:
„Die Berliner Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 11.4.2024 über den drastischen Anstieg von Herzproblemen und Schlaganfallsymptomen, insbesondere auch bei Kindern und Jugendlichen. Auf eine parlamentarische Anfrage teilte die Senatsinnenverwaltung mit, dass es in Berlin im Jahr 2023 zu mehr als 52.000 Einsätzen des Rettungsdienstes und der Feuerwehr wegen Herzproblemen kam. Auffällig ist auch die gesteigerte Zahl der Einsätze wegen Herzbeschwerden bei Kindern bis zehn Jahren, die in dieser Altersgruppe eigentlich selten sind. So haben sich in Berlin bei Kindern bis zehn Jahre die Fälle in den Jahren 2022 und 2023 gegenüber den Vor-Corona-Jahren fast verdoppelt.“
Zu den im Einzelnen gestellten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Zu wie vielen Einsätzen wegen Herzproblemen oder Schlaganfallsymptomen kam es insgesamt in München im Zeitraum 2018 bis einschließlich 2023? Bitte getrennt nach Einsätzen von Feuerwehr und Rettungsdienst angeben. Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Antwort Rettungszweckverband:
Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine Auswertung aus dem bayerneinheitlichen Einsatzleitsystem „ELDIS III“ durchgeführt. Zum besseren Verständnis muss aber vorab erläutert werden, dass sich in Bayern der Einsatz des Rettungsdienstes nur an sogenannten Schlagwörtern orientiert.
Diese lauten für die angefragten Herzprobleme:
- Herz/Kreislauf und
- Herz/Kreislauf – vitale Bedrohung
und subsumieren alle Erkrankungen im Herz-Kreislauf-System des Menschen, wie z.B. Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps, Synkopen (Ohnmachtsanfälle), Herzinfarkte, Herzinsuffizienz, kardiale Lungenödeme, Hyper - oder Hypotonie, etc.
...und bei Schlaganfälle:
- Neuro/Psych und
- Neuro/Psych – vitale Bedrohung
und subsumieren alle neurologischen und psychischen Erkrankungen des Menschen, wie z.B. Schwindel, Krampfanfälle (Epilepsie), alle Formen von Gehirnblutungen, Schlaganfälle, Psychosen, Depressionen, Kopfschmerzen, etc.
Eine getrennte Auflistung nach Einsätzen von Feuerwehr und Rettungsdienst ist in dieser Form der Auswertung nicht möglich, da die Feuerwehr ein Bestandteil des Rettungsdienstes ist und nicht eigenständig an der Patientenversorgung teilnimmt.
Auswertung des Rettungsdienstes:
Der Verlauf bzw. die leichte Steigerung an Einsätzen des Rettungsdienstes ist als moderat anzusehen und entspricht den Vorausberechnungen des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement der LMU München, aufgrund der demographischen Entwicklung.
Frage 2:
Wie viele der betroffenen Patienten war unter zehn Jahre alt? Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Frage 3:
Wie viele der betroffenen Patienten waren in der Altersgruppe von elf bis 20 Jahre? Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Frage 4:
Wie viele Patienten aus der Gruppe der 21- bis 30-Jährigen wurden wegen Herzproblemen oder Schlaganfallsymptome behandelt? Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Frage 5:
Wie viele der betroffenen Patienten aus der Gruppe der 31- bis 40-Jährigen wurden wegen der vorgenannten Symptome behandelt? Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Frage 6:
Wie viele der betroffenen Patienten aus der Gruppe der 41- bis 65-Jährigen wurden wegen der vorgenannten Symptome behandelt? Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Frage 7:
Wie viele der betroffenen Patienten aus der Gruppe der über 65-Jährigen wurden wegen der vorgenannten Symptome behandelt? Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Antwort Rettungszweckverband:
Die Fragen 2 - 7 können aus der Sicht des Rettungsdienstes nicht beantwortet werden, da das Alter der Patient*innen nicht erfasst wird und damit eine Auswertung nicht möglich ist.
Frage 8:
Wie haben sich in München die Sterbezahlen im Zeitraum von 2018 bis 2023 entwickelt? Bitte die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Antwort Gesundheitsreferat:
Die Städtischen Friedhöfe München (SFM) beantworten die Frage mit der nachfolgenden Tabelle:
Hinweis:
Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf Sterbefälle von in München wohnhaften Bürger*innen. Sollten mit der Abfrage auch nicht in München wohnhafte Menschen, z. B. Menschen aus anderen Gemeinden, die in einem Münchner Krankenhaus behandelt wurden und dann hier verstorbensind, gemeint sein, sind diese Fallzahlen beim Kreisverwaltungsreferat, Standesamt abzufragen.
Frage 9:
Wie verteilt sich das Ergebnis aus der Antwort der Ziff. 6 auf die Altersgruppen bis zehn Jahre, elf - 20 Jahre, 21 - 30 Jahre, 31 - 40 Jahre, 41 - 65 Jahre und älter als 65 Jahre? Bitte auch hier die Jahre 2018 bis inklusive 2023 einzeln aufführen.
Antwort Rettungszweckverband:
Diese Frage kann aus der Sicht des Rettungsdienstes nicht beantwortet werden, da das Alter der Patient*innen nicht erfasst wird und damit eine Auswertung nicht möglich ist.