Zum Tod von Franz Freisleder kondoliert Oberbürgermeister Dieter Reiter der Familie des Verstorbenen: „Die traurige Nachricht vom Tod Ihres Vaters Franz Freisleder hat mich sehr bestürzt. Im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und persönlich spreche ich Ihnen und allen Angehörigen zu diesem schmerzlichen Verlust meine aufrichtige Anteilnahme aus.
Mit Franz Freisleder verliert München einen Zeitungsmacher der alten Schule, der sein ‚Handwerk‘, das doch viel mehr eine Kopfarbeit ist, von der Pieke auf gelernt hatte. Seit 1956 arbeitete er für die Süddeutsche Zeitung, ab 1970 leitete er, der gebürtige Münchner, deren Lokalteil. Eine große, jedoch niemals blinde Liebe zu München prägte seine Arbeit ebenso wie die Erfahrungen seiner Kindheit während der Dreißigerjahre, die ihn zu einem überzeugten Demokraten werden ließen. Seine launige Feder, die die bayerische Wesens- und Lebensart auf so charmante und authentische Weise einfangen konnte, ermöglichte auch konservativeren Zeitgenossen einen Zugang zu dem Blatt, für das er schrieb, und die Aufnahme in den illustren Kreis der Münchner Turmschreiber tat ein Übriges. Auf den ‚rei‘, so das markante Kürzel unter seinen Artikeln, konnte man sich einigen. Die große Liebe zu ‚seiner‘ SZ hat ihn bis zuletzt begleitet.
Aber Franz Freisleder nutzte die Möglichkeiten, die ihm die Arbeit bei einer großen Zeitung verliehen, auch für soziales Engagement. Das Sozialwerk der Süddeutschen Zeitung, der Adventskalender, ist auch Dank seines Einsatzes bis zum heutigen Tag in München etabliert und erfährt große Unterstützung von Seiten der Münchnerinnen und Münchner. Für seine journalistische Arbeit wurde Franz Freisleder vielfach ausgezeichnet, von seiner Heimatstadt München erhielt er die Medaille ‚München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens‘ bereits 1974 sowie den Tukan-Preis 1981.
Der lange, erfüllte und sehr bemerkenswerte Lebensweg Ihres Vaters hat sich nun vollendet. Sicher hat seine charismatische und beeindruckende Persönlichkeit auch Sie geprägt und inspiriert. Ich wünsche Ihnen und allen Angehörigen in dieser schweren Zeit der Trauer viel Kraft und alles Gute. Seien Sie versichert, dass die Landeshauptstadt München Ihrem Vater ein ehrendes Andenken behalten wird.“