Als letztes der Länder des Deutschen Reichs erhielt Bayern am 9. März 1933 eine nationalsozialistische Regierung. Ihre Tätigkeit war von Anfang an auf die Beseitigung des demokratischen Rechtsstaats ausgerichtet. Im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, findet am Dienstag, 29. Oktober, 19 Uhr, dazu das Gespräch „Der Bayerische Ministerrat in der NS-Zeit“ mit Professor Dr. Ferdinand Kramer und Dr. Daniel Rittenauer statt.
Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1919-1945 werden von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dem Institut für Bayerische Geschichte der LMU in Verbindung mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns unter der Leitung von Professor Dr. Ferdinand Kramer ediert. Den Band „Der Bayerische Ministerrat in der NS-Zeit“ (2023) hat Dr. Daniel Rittenauer bearbeitet, der zuvor über das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten in der NS-Zeit promoviert hat und nun als Redakteur beim digitalen Historischen Lexikon Bayerns tätig ist.
Nachdem der Ministerrat zunächst noch eine formal reguläre Regierungstätigkeit an den Tag legte, geriet er ab 1934 zunehmend zu einem Auslaufmodell. 1938 trat der Ministerrat, inzwischen auf zwei Minister reduziert, das letzte Mal zusammen. Trotz des Bedeutungsverlusts des Gremiums geben die Protokolle Auskunft über Themen, die die Landesregierung in den ersten fünf Jahren des NS-Regimes beschäftigten. Häufig behandelte der Ministerrat dabei auch Fragen, die Einrichtungen in München betrafen, etwa die architektonische Neugestaltung der Stadt, die Staatstheater, den Zirkus-Krone-Bau, den Englischen Garten, das Haus der Kunst, das Deutsche Museum, das Hofbräuhaus, die Apostolische Nuntiatur oder die Verlagerung von Dienststellen der NSDAP nach München.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Es ist keine Anmeldung notwendig. Weitere Infos unter nsdoku.de/programm. Infos zur Barrierefreiheit unter https://www.nsdoku.de/barrierfreiheit.