Am 9. November gedenkt die Landeshauptstadt München alljährlich ihrer jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in der Pogromnacht 1938 und in den darauffolgenden Jahren entrechtet, verfolgt, deportiert, in den Suizid getrieben oder ermordet wurden.
Die diesjährige Gedenkveranstaltung findet um 19 Uhr im Alten Rathaus statt und wird gleichzeitig live online übertragen. Es sprechen Oberbürgermeister Dieter Reiter und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Die zentrale Gedenkrede hält Armin Nassehi, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, zum Thema „Antisemitismus als Selbstverleugnung“.
In Zusammenarbeit mit dem Camerloher-Gymnasium Freising steht in diesem Jahr das Gedenken an das Schicksal jüdischer Verfolgter aus dem Landkreis Freising im Mittelpunkt. Schülerinnen des Gymnasiums tragen Biografien und Texte vor und begleiten den Abend musikalisch.
Mit der Gedenkveranstaltung wird an die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erinnert, die von den Zeitgenossen so genannte „Reichskristallnacht“. Diese Nacht vor 86 Jahren war ein Wendepunkt, ein Fanal für das Kommende, sie war der Auftakt zum Holocaust. Es handelte sich um systematisch geplante Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung im gesamten Deutschen Reich. Vom Saal des Alten Rathauses aus hatte der nationalsozialistische Demagoge Joseph Goebbels in einer Hetzrede zur Jagd auf die jüdischen Menschen aufgerufen.
Der Gedenktag am 9. November wird von der Arbeitsgruppe „Gedenken an den 9. November 1938“ unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter organisiert.
Für die persönliche Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Alten Rathaussaal ist eine Anmeldung per E-Mail bis 4. November an anmeldung-veranstaltung@muenchen.de erforderlich.
Der Livestream ist ab 19 Uhr zu sehen unter http://www.youtube.com/nsdoku.
Weitere Informationen unter www.gedenken9nov38.de.
(SieheauchunterTerminhinweise)