Im Januar startet die neue Ausbildung zur feministischen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstrainer*in. In der Ausbildung, organisiert vom Pädagogischen Institut – Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement im Referat für Bildung und Sport in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München, werden die theoretischen und praktischen Grundlagen vermittelt, die notwendig sind, um selbständig als Trainer*in zu arbeiten und folgende Kompetenzen an Mädchen, Frauen, trans*, intergeschlechtliche und nicht binäre Menschen zu vermitteln: Stärkung des Selbstwertgefühls, Grenzen wahrnehmen und verteidigen, Bewusstwerden und Erleben der eigenen Stärken, Erkennen und Benennen von (subtilen) Abwertungen und Grenzverletzungen, Entwickeln individueller Lösungsstrategien, Erweiterung von Handlungsspielräumen, Erlernen und Üben von körperlicher Selbstverteidigung. Bewerbungen für die Ausbildung sind bis zum 15. Dezember möglich. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Um diesen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, sind Selbstbehauptungskurse ein wirksamer Bestandteil zur Prävention und auch zur Intervention gegen sexualisierte Gewalt. Unser langfristiges Ziel ist, dass alle Mädchen, Jungen und nicht-binären Kinder und Jugendlichen in ihrer Schullaufbahn die Möglichkeit haben, an einem Selbstbehauptungskurs teilzunehmen.“ Stadtschulrat Florian Kraus: „Geschlechtsdifferenzierte Selbstbehauptungskurse helfen Kindern und Jugendlichen, Grenzverletzungen wahrzunehmen, sich selbst zu behaupten und in Notsituationen zu wehren. Um ein qualitativ hochwertiges Angebot an Kursen sicherstellen zu können, benötigen wir gut ausgebildete Trainer*innen. Mit dem Start der Ausbildung gehen wir einen weiteren Schritt, die Maßnahmen im städtischen Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt konsequent umzusetzen.“ Gleichstellungsbeauftragte Nicole Lassal: „Sexualisierte Gewalt beginnt nicht erst mit strafbaren Handlungen. Sexualisierte Grenzverletzungen sind oft subtiler und alltäglicher: ungefragte Kommentare zu Kleidung oder Körper, unter den Rock schauen, Hinterherpfeifen auf der Straße, anzügliche Sprüche, sexistische Kommentare, ungewollte Umarmungen, vermeintlich zufällige Berührungen. Die alltägliche Normalität sexualisierter Grenzverletzungen ist der Boden für sexualisierte Gewalt wie sexuelle Belästigung, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung. Selbstbehauptungskurse können diese Gewalt nicht immer verhindern, sie sind aber eine wirksame Maßnahme zur Prävention und sie können Betroffenen helfen, Hilfe und Unterstützung zu finden.“
Infos zur Ausbildung unter https://www.pi-muenchen.de/wp-content/uploads/2024/10/2024_10_30_PI_Flyer-Selbstbehauptungstrainerin_fin.pdf. Informationen zum Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt unter https://gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de/aktionsplan.