Das NS-Dokumentationszentrum München lädt am Sonntag, 4. Februar, 13 Uhr, zu einem Rundgang durch das ehemalige Lager für Zwangsarbeiter*innen in Neuaubing ein. Treffpunkt ist an der Ehrenbürgstraße 9 am Tor zum Eingang auf das Gelände. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen unter nsdoku.de/programm. Der Rundgang findet statt im Rahmen des Erinnerungsprojekts „Die Rückkehr der Namen“ des Bayerischen Rundfunks.
In Neuaubing sind noch acht Baracken des ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlagers erhalten. Während des Zweiten Weltkriegs waren hier bis zu 1.000 Zwangsarbeiter*innen aus unterschiedlichen Ländern untergebracht, die beim nahegelegenen Ausbesserungswerk der Reichsbahn eingesetzt waren. Nach 1945 haben vielfältige Nachnutzungen die Spuren der Vergangenheit teils überschrieben. Auch die Geschichte des Geländes geriet in Vergessenheit. Heute werden die Baracken unter anderem von Künstler*innen, Handwerker*innen und einem Kindergarten genutzt. In den nächsten Jahren wird das Areal denkmalgerecht saniert und zu einem Erinnerungsort weiterentwickelt. In zwei Baracken wird eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums München eingerichtet.
Der Rundgang über das Gelände zeigt die baulichen Spuren der Vergangenheit, erzählt die Geschichte des Ortes und der dort untergebrachten Zwangsarbeiter*innen und informiert über die Pläne zur Einrichtung eines Erinnerungsortes. Der Rundgang umfasst Teile des ehemaligen Lagers, das aktuell saniert wird, sowie ausgewählte Punkte in der Nachbarschaft. Der Rundgang ist Teil des Erinnerungsprojekts „Die Rückkehr der Namen“ des Bayerischen Rundfunks. Für Menschen, die im Rahmen des BR-Projekts eine Patenschaft für eine in der NS-Zeit verfolgte Person übernommen haben, und für alle anderen Interessierten werden im Februar und März eine Reihe von Rundgängen angeboten, die sich schwerpunktmäßig mit jeweils einer Opfergruppe auseinandersetzen.