Was hatte sie denn an? War der Rock zu kurz, das Top zu weit ausgeschnitten? In Bezug auf sexualisierte Gewalt sind immer noch falsche Denkmuster verbreitet, die eine Mitschuld des Opfers unterstellen. Wie wenig Übergriffe auf Frauen* mit deren Kleiderwahl zu tun haben, zeigt die Ausstellung „was ich anhatte…“. Vom 18. bis 29. November ist die Ausstellung im Rahmen der Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen und non-binären Menschen zu Gast im Kreisverwaltungsreferat, Ruppertstraße 11, Erdgeschoss. Die Kuratorin Beatrix Wilmes präsentiert darin Kleidungsstücke, die Frauen trugen, als sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, zusammen mit den persönlichen Geschichten dieser Frauen. Die städtische Gleichstellungsstelle für Frauen und das KVR kooperieren dafür mit dem Verein KO – Kein Opfer.
Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Vernissage am Dienstag, 19. November, um 18 Uhr. Nach den Grußworten von Bürgermeister Dominik Krause, Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl, der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Nicole Lassal und Kuratorin Beatrix Wilmes bietet Nina Fuchs von KO – Kein Opfer e.V. eine Führung an. Während der gesamten Ausstellungsdauer finden öffentliche Führungen, Vorträge und Diskussionen statt. Einen Überblick gibt die Website gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de/aktionswochen. Der Eintritt ist immer frei.
Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl: „Diese Ausstellung bei uns zu haben, bedeutet mir viel. Die Sicherheit von Frauen ist ein absolutes Herzensthema von mir. Um gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen, ist eine anschauliche Aufklärung darüber unerlässlich. Insbesondere über Themen, die nach wie vor tabuisiert sind. Darunter fällt auch sexualisierte Gewalt und die Auswirkungen auf Betroffene.“
Bürgermeister Dominik Krause: „Jede dritte Frau hat mindestens einmal im Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren – das ist erschütternd und ein blinder Fleck in unserer Gesellschaft. Leider wird Gewalt gegen Frauen immer wieder verharmlost, relativiert und die Verantwortung für die Taten auch den Opfern selbst zugeschrieben. Die Ausstellung legt hier den Finger in die Wunde und gibt den Betroffenen eine Stimme.“
Nicole Lassal, städtische Gleichstellungsbeauftragte: „Mein großer Dank gilt allen Frauen und Menschen, die für diese Ausstellung ihre Erfahrung teilen. Sie leisten für uns alle einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über die Schuldfrage zu sexuellen Übergriffen.“
Warnung: Der Besuch der Ausstellung kann aufwühlen. Es kann hilfreich sein, diese in Begleitung von Freund*innen oder Familienmitgliedern zu besuchen, die unterstützen können.
Hilfe und Unterstützung bei sexualisierter Gewalt
- Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München, Infos online unter gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de.
- Der Verein KO – Kein Opfer gibt Opfern von sexualisierter Gewalt eine Stimme und setzt sich dafür ein, dass auf gesellschaftlicher und politischer Ebene nachhaltige Veränderungen stattfinden und die Rechte von Opfern gestärkt werden. Der Verein schafft außerdem einen geschützten Raum und einen Ort der Begegnung und der Gemeinschaft für Betroffene von sexualisierter Gewalt. Infos unter www.ko-ev.de. (Siehe auch unter Terminhinweise)